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Wirtschaft: Die Aktienkurse finden weltweitkeinen Halt

Dax nähert sich 3000-Punkte-Linie

Frankfurt (Main) (ro/mot). Die Stimmung an der Börse blieb auch am Donnerstag schlecht. Der Dax näherte sich im Handelsverlauf der 3000-Punkte-Linie. In einem insgesamt sehr nervösen Markt blieb den 30 wichtigsten deutschen Aktien ein Absturz unter diese Marke erspart. Zum Handelsschluss notierte der Dax bei 3007,47 Punkten um 3,76 Prozent niedriger als am Mittwoch. Etwas geringer fielen die Verluste am Neuen Markt aus. Der sackte um 1,6 Prozent auf 398,91 Punkte – also unter die 400-Punkte-Marke. Auch in den USA gaben die Notierungen weiter deutlich nach. Als Gründe für die Kursverluste führten Händler unter anderem die anhaltende Unsicherheit im Nahen Osten an, waren aber wie in den vergangenen Tagen eher ratlos.

Ein Grund für die Kursschwankungen dürfte auch der so genannte „dreifache Hexensabbat“ sein: An diesem Freitag laufen Futures, Optionen und Terminkontrakte auf Aktien aus. Erfahrungsgemäß verstärkt dies die Schwankungen an der Börse, weil viele Anleger versuchen, Aktien zu bewegen, um ihre Termingeschäfte mit Gewinn abzuschließen. „Aber ich habe selten eine so große Panik und Konfusion am Vortag eines Verfalltermins erlebt“, sagte ein Händler.

Konjunktur springt 2003 wieder an

Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet bis zum Jahresende mit einer freundlicheren Konjunktur. Allerdings erwartet sie erst im Jahresverlauf 2003 die Rückkehr zu Wachstumsraten zwischen zwei und 2,5 Prozent. „Die Voraussetzungen für eine kräftigere konjunkturelle Erholung im Euro-Währungsgebiet sind nach wie vor gegeben“, schreibt die EZB in ihrem Monatsbericht September. Auch in der anhaltenden Börsenflaute sehen die Notenbanker derzeit keine große Gefahr für die Konjunktur, auch wenn sie sich zu einem „gewissen Grad“ bemerkbar machen werde.

Nach Ansicht der EZB sind die Auswirkungen der seit Monaten fallenden Aktienkurse auf die Konjunktur in Euroland „relativ begrenzt“. Dies ergebe sich aus dem noch vergleichsweise zurückhaltenden Engagement der privaten Haushalte an der Börse. Sie legen nur etwa ein Fünftel ihres Vermögens in Aktien an. In den USA ist es ein Drittel des Vermögens von Privatanlegern, das in Unternehmensanteilen steckt. Die EZB schließt allerdings nicht aus, dass die sinkenden Aktienkurse in den USA indirekt auch ihre Spuren in Europa hinterlassen: „Negative Aktienkurseffekte in den USA können zu einer Abschwächung der US-Konjunktur führen, die wiederum über den internationalen Handel auch das Wirtschaftswachstum im Euroraum beeinträchtigt.“

Derzeit allerdings verbreitet die EZB noch vorsichtigen Konjunktur-Optimismus, Investitionen würden von den niedrigen Zinsen gestützt, der private Konsum von den real steigenden Einkommen. Deshalb und wegen ausgeglichener Risiken für die Preisstabilität sehen die Notenbanker derzeit keinen Anlass, die Zinsen zu bewegen. Seit November 2001 liegt der Leitzins in Euroland bei 3,25 Prozent. Gewisse Risiken sieht die EZB allerdings im Ölpreis und damit in den Folgen eines möglichen Irak-Krieges.

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