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Wirtschaft: Die Bahn reagiert – aber das reicht nicht

Von Maren Peters Endlich gibt die Bahn ihren Widerstand auf. Wenn es stimmt, was der „Spiegel“, schreibt, soll die alte Bahncard an den Fahrkartenschaltern bald wieder verkauft werden.

Von Maren Peters

Endlich gibt die Bahn ihren Widerstand auf. Wenn es stimmt, was der „Spiegel“, schreibt, soll die alte Bahncard an den Fahrkartenschaltern bald wieder verkauft werden. Viel länger hätte Europas größtes Verkehrsunternehmen die wütenden Proteste der Kunden auch nicht ignorieren können.

Ob die Bahn mit der späten Kehrtwende auch das Vertrauen ihrer Stammkunden zurückgewinnen kann, ist fraglich. Nach der radikalen Preisreform vom Dezember, die viele Reisende von der Schiene auf die Straße getrieben hatte, ist das Misstrauen groß. Für viele Vielfahrer ist das Bahnfahren zu teuer geworden. Das liegt zum einen an den neuen BahnTarifen, die nur den finanziell belohnen, der früh bucht, es liegt aber auch an der wachsenden Konkurrenz der Billigflieger, die mit Dumpingpreisen immer mehr Bahnfahrer ins Flugzeug locken.

Dass die Reisenden sogleich zurück an die Gleise eilen, wenn die Bahn ihnen die alte Bahncard wieder verkauft, sollte Konzernchef Mehdorn nicht erwarten. Denn erstens sieht es so aus, als würde die Neuauflage der alten Bahncard viel teurer werden als ihre Vorläuferin – das macht sie weniger attraktiv. Und zweitens – und das dürfte entscheidender sein – hat die Bahn ein noch größeres Problem als das missratene Preissystem: ihre notorische Unpünktlichkeit. Im Fernverkehr kommen fast 80 Prozent der Züge nicht rechtzeitig am Ziel an. Eine verheerende Bilanz für einen modernen Verkehrskonzern, der nicht nur preislich, sondern auch im Service mit den Flugzeugen konkurrieren will. Für die Bahn kann die Rückkehr zur alten Bahncard daher nur ein erster Schritt zurück zum Kunden sein. Um das Vertrauen zurückzugewinnen, müssen viele weitere folgen.

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