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Wirtschaft: Die Börse honoriert Siemens-Rekordgewinn - der Konzern kündigt eine deutlich höhere Dividende an

Der radikale Konzernumbau hat Siemens einen unerwarteten Rekordgewinn beschert. Die Börse reagierte auf die Nachricht am Mittwoch mit einem Kurssprung der Siemens-Aktie von 86 auf 90,40 Euro.

Der radikale Konzernumbau hat Siemens einen unerwarteten Rekordgewinn beschert. Die Börse reagierte auf die Nachricht am Mittwoch mit einem Kurssprung der Siemens-Aktie von 86 auf 90,40 Euro. Der Ertrag nach Steuern kletterte im Geschäftsjahr 1998/99, das am 30. September endete, um 37 Prozent auf 3,64 Milliarden Mark. Das teilte Siemens am Mittwoch mit. Durch milliardenschwere Restrukturierungskosten war der Gewinn im Jahr zuvor eingebrochen. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 14 Prozent auf 134,3 Milliarden Mark. Die Aktionäre sollen von dem Ergebnissprung durch eine um fast ein Drittel höhere Dividende von einem Euro (1,96 Mark) nach 1,50 Mark im Vorjahr profitieren.

Im neuen Geschäftsjahr 1999/2000 will Siemens das Ergebnis weiter verbessern. "Unser Zehn-Punkte-Programm zur nachhaltigen Steigerung der Ertragskraft bringt uns deutlich nach vorn", sagte Siemens-Vorstandschef Heinrich von Pierer. Im Vorjahr hatte der Siemens-Konzern eines der schlechtesten Ergebnisse in seiner jüngeren Geschichte eingefahren. Zwar lag der Reingewinn vor Sonderposten bei nahezu unverändert 2,7 Milliarden Mark. Einschließlich der Restrukturierungskosten brach der Jahresüberschuss aber von 2,6 Milliarden Mark auf 917 Millionen Mark ein. Siemens zog die Notbremse. Im Zuge des verkündeten Konzernumbaus trennt sich der Konzern von rund 17 Milliarden Mark Umsatz und 60 000 Beschäftigten. Sondererträge im Rahmen des Konzernumbaus, insbesondere durch die Börsengänge der Halbleitertochter Infineon und des Bauelementespezialisten Epcos sowie durch weitere milliardenschwere Verkäufe, werden erst 1999/2000 wirksam. Auf Grund der Verkäufe und Ausgliederungen von Unternehmensbereichen werde der Umsatz leicht unter Vorjahr liegen.

Vor allem die bisherigen Verlustbringer Halbleiter und Verkehrstechnik zeigten im vergangenen Geschäftsjahr deutliche Fortschritte. Dabei ragt die Infineon Technologies AG heraus: Nach einem Verlust von 852 Millionen Mark im Vorjahr erzielte das Halbleitergeschäft einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 101 Millionen Mark bei einem Umsatzsprung um 23 Prozent auf 8,3 Milliarden Mark. Die Verkehrstechnik reduzierte ihren Verlust von 746 auf 122 Millionen Mark.

Ende September beschäftigte der Konzern 443 000 Mitarbeiter, sechs Prozent mehr als vor Jahresfrist. In Deutschland sank die Anzahl der Beschäftigten um 2000 auf 192 000 Personen, im Ausland stieg die Beschäftigung um 13 Prozent auf 251 000 Personen.

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