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Julia Klöckner (CDU), Bundesagrarministerin, neben ICCO-Direktor Jean-Marc Anga und dem Handelsminister der Elfenbeinküste, Souleymane Diarrassouba

© Wolfgang Kumm/dpa

Weltkakaokonferenz: Die Branche verabschiedet eine "Berlin Declaration"

In der Abschlusserklärung der Weltkakaokonferenz fordern die Delegierten ein Ende von Kinderarbeit und Umweltzerstörung. Ob den Worten Taten folgen, bleibt offen.

Die Delegierten auf der vierten Weltkakaokonferenz in Berlin haben am Mittwoch die sogenannte Berlin Declaration verabschiedet. Die gemeinsame Erklärung adressiert die größten Probleme: Kinderarbeit, Entwaldung und Löhne, von denen die Kakaobauern nicht leben können. Jean-Marc Anga, Direktor der Internationalen Kakaoorganisation (ICCO), sagte bereits zu Beginn der Konferenz: "Business as usual ist im Kakaosektor keine Option mehr." Vertreter aus der Industrie, der Politik und der Zivilgesellschaft einigten sich auf gemeinsame Empfehlungen, um vor allem die Lebensbedingungen der Kleinbauern zu verbessern. Das Problem: Verbindliche Ziele, ein Kontrollsystem und Sanktionen bei Nichteinhaltung gibt es nicht.

In der Berlin Declaration finden sich die Themen wieder, die die Reden und Podiumsdiskussionen auf der viertägigen Konferenz im Berliner Maritim Hotel dominiert haben. Seit der ersten Weltkakaokonferenz 2012, so ist im Dokument festgehalten, habe sich die Branche bemüht, das Leben der Bauern zu verbessern und die Umwelt zu schützen. Aber die Bemühungen hätten nicht gereicht. ICCO-Direktor Anga verlas Teile der Erklärung: "Der Kakaosektor wird nicht nachhaltig sein, wenn die Bauern keine existenzsichernden Löhne verdienen können." Freiwillige Selbstverpflichtungen innerhalb der Branche änderten nicht genug. Außerdem hob Anga die Bedeutung der Bauern hervor: "Ohne Bauern gibt es keinen Kakao." Die Bauernorganisationen sollten stärker sein.

Als erste Empfehlung einigten sich die Delegierten auf die Einführung von Richtlinien, die den Kakaobauern existenzsichernde Löhne garantieren sollen. Darüber hinaus empfahlen sie unter anderem Richtlinien für ein Ende von Kinderarbeit und Entwaldung. Auch Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), bekräftigte in der Abschlussrede: "Wir können nicht weitermachen wie bisher." Die ambitionierten Ziele im Kakaosektor könnten nur gemeinsam erreicht werden. Vor allem griff sie noch einmal auf, wie sehr der Preisverfall der letzten Jahre den Kakaobauern geschadet hatte. Ein höherer Kakaopreis sei nötig, damit das Einkommen der Bauern zum Leben reiche. Darüber hinaus betonte sie, dass die Erreichung der Ziele überprüft und evaluiert werden müsse.

Alexandra Duong

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