zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Die Busse kosten Geld

Doch Daimler-Gewinn steigt im ersten Quartal / Ford macht Verlust in Europa.

Stuttgart - Nach dem Spitzenjahr 2011 ist Daimler auch 2012 gut gestartet. Der Konzern verbesserte im ersten Quartal sowohl die Erlöse als auch die Profite. Der Umsatz legte um neun Prozent auf 27 Milliarden Euro zu. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern verbesserte sich auf 2,13 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von fünf Prozent entspricht. Unter dem Strich standen 1,42 Milliarden Euro – das sind 20 Prozent mehr als vor einem Jahr. Beim operativen Ergebnis ist das Bild vielschichtig. Hohe Investitionen etwa für das neue Werk im ungarischen Kecskemet und die Anlaufkosten für neue Modelle belasten den Konzern. Dem steht der Anteil am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS gegenüber, der 133 Millionen Euro in die Kasse spülte, 80 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Vorstandschef Dieter Zetsche bestätigte die Jahresprognose. „Wir liegen im Plan, sowohl unsere Ziele in diesem Jahr als auch unsere mittelfristigen Ziele zu erreichen.“ Mit Blick auf die Zahlen bleibt Daimlers Bussparte das Sorgenkind. Im für diesen Bereich traditionell schwachen ersten Vierteljahr verdreifachte sich der operative Verlust von 33 auf 103 Millionen Euro. Der Umsatz ging um zwölf Prozent zurück. Die Schwaben haben der Sparte hierzulande ein Sparprogramm verordnet und trennen sich in Nordamerika vom Geschäft mit den Stadtbussen.

Angesichts des jüngsten Wirbels um angebliche Ausstiegspläne des größten Einzelaktionärs Abu Dhabi mühte sich Finanzvorstand Bodo Uebber, die Wogen zu glätten. Es gebe keine Hinweise auf einen Abschied des Scheichtums, das über seinen Staatsfonds Aabar rund neun Prozent kontrolliert. Laut Medienberichten sollen die Scheichs unzufrieden sein, dass es bei Daimler nicht so rund läuft wie bei Audi und BMW.

Derweil macht der schwache europäische Automarkt Ford schwer zu schaffen. Im ersten Quartal verlor der Konzern in Europa operativ 149 Millionen Dollar (113 Millionen Euro). Im Vorjahreszeitraum hatte Ford hier noch 293 Millionen Dollar verdient. Ford setzte in Europa in den ersten drei Monaten 372 000 Wagen ab, 60 000 weniger als im Vorjahreszeitraum, teilte der Konzern in Detroit mit. Angesichts der Probleme hatten die Kölner Ford-Werke vor wenigen Tagen angekündigt, Kurzarbeit zu beantragen. Zwischen Mai und Oktober sollen die Bänder an einigen Tagen stillstehen. Betroffen sind etwa 4000 Mitarbeiter.

Der Umsatz von Ford fiel im Quartal um zwei Prozent auf 32,4 Milliarden Dollar. Der Gewinn halbierte sich auf netto 1,4 Milliarden Dollar. Die Opel-Mutter General Motors kämpft mit den gleichen Problemen in Europa wie Ford und legt am 3. Mai Quartalszahlen vor. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false