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Wirtschaft: Die Messe Berlin hängt in der Luft

Von Alfons Frese Berater müsste man sein. Vor allem in Berlin.

Von Alfons Frese

Berater müsste man sein. Vor allem in Berlin. Je größer die Probleme und je hilfloser die Politiker, desto ausgeprägter ist der Beratungsbedarf. Und wenn ein Senator Angst hat vor einer Entscheidung, dann versteckt er sich eben hinter dem Berater. Der hat schließlich für seine Beratung derartig viel Geld bekommen, dass die Ratschläge schon stimmen werden.

Mindestens 600000 Euro kostet das Gutachten von McKinsey über die Privatisierungschancen und risiken der Messe. Der Senat wollte das Gutachten, die Messe-Geschäftsführung war dagegen, weil Vor- und Nachteile der Privatisierung bekannt seien. In der Tat liegt das Thema schon lange auf dem Tisch. Auf dem Tisch des Wirtschaftssenators. Dumm nur, dass hinter dem Tisch in den vergangenen Jahren ständig jemand anders saß. Immerhin kann die Messe nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge in nächster Zeit mit einem Wirtschaftssenator Harald Wolf rechnen. Der gehört zwar der PDS an, hat aber nichts gegen eine Privatisierung. Und Finanzsenator Thilo Sarrazin schon gar nicht. Die Berliner Messe wäre die erste deutsche Messegesellschaft, die privatisiert würde. Das wäre ein neues, schönes Berliner Modell. Doch die Senatoren trauen sich nicht. Vielleicht gibt der Markt gegenwärtig tatsächlich keinen Verkauf des Veranstaltungsbereichs her und vielleicht sind die Immobilienrisiken für das Land Berlin zu groß. Aber hat McKinsey diese Fragen wirklich so beantwortet? Wolf sollte aus der Deckung kommen und mitteilen, zu welcher Schlussfolgerung die Berater gekommen sind. Oder wozu brauchte er die Berater?

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