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Wirtschaft: Die Rezession bedroht Blairs Reformen

Wirtschaftsforscher tun sich schwer damit, geeignete Indikatoren für eine herannahende Konjunkturkrise auszumachen.Die britische Zeitschrift "The Economist" hingegen hat einen simplen und möglicherweise zuverlässigen Indikator gefunden: Die Redaktion zählt, wie oft der Begriff "Rezession" in Presseartikeln auftaucht.

Wirtschaftsforscher tun sich schwer damit, geeignete Indikatoren für eine herannahende Konjunkturkrise auszumachen.Die britische Zeitschrift "The Economist" hingegen hat einen simplen und möglicherweise zuverlässigen Indikator gefunden: Die Redaktion zählt, wie oft der Begriff "Rezession" in Presseartikeln auftaucht.Bisher, so behauptet das Londoner Blatt, habe die Häufigkeit des Worts die Trendwende im Wirtschaftsleben angezeigt.Jetzt hat der "Economist" eine neue Wendestelle festgestellt: Plötzlich schrieben wieder mehr Journalisten über die Rezession.Fazit: In Britanniens Wirtschaft droht nun wieder ein Abschwung.

Schlechte Nachrichten aus britischen Unternehmen verdüstern die Aussichten.So gab Autohersteller Rover in der vorigen Woche bekannt, rund 1500 Mitarbeiter zu entlassen.Die miese Stimmung bedroht die Reformvorhaben von Premierminister Tony Blair.

Die Briten fürchten sich vor dem drohenden Umschwung.Kein Wunder: Jede der drei letzten Rezessionen seit den 70er Jahren fiel in ihrem Land schärfer aus als die in Deutschland oder den Vereinigten Staaten.Doch Blair und sein Schatzkanzler Gordon Brown können nur wenig tun.Denn eine ihrer ersten Maßnahmen war vor gut einem Jahr, die einst der Regierung unterstellte Bank of England in die Unabhängigkeit zu entlassen.So wie die Deutsche Bundesbank ist sie nun dem Ziel der Geldwertstabilität verpflichtet.Darum wird sie sich nicht mit niedrigeren Zinsen bei Blair und Brown bedanken - Indikatoren hin oder her.

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