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Wirtschaft: Die Zinsen werden den Dax aufhalten

Anhaltende Hausse bei den High-Tech-Werten trotz stark steigender Renditen: Die Aktienoptimisten ließen sich am Freitag nicht von der Unruhe an den Bondmärkten beirren. Die Euphorie ist deshalb erstaunlich, weil besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten als Zeichen einer überraschend starken Konjunktur gedeutet wurden.

Anhaltende Hausse bei den High-Tech-Werten trotz stark steigender Renditen: Die Aktienoptimisten ließen sich am Freitag nicht von der Unruhe an den Bondmärkten beirren. Die Euphorie ist deshalb erstaunlich, weil besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten als Zeichen einer überraschend starken Konjunktur gedeutet wurden. Es passt in das Bild einer starken US-Konjunktur und dadurch geschürter Inflationsängste, dass der Goldpreis am Freitag - völlig überraschend - über die Marke von 300 Dollar je Unze sprang. Bei der Anzahl der Beschäftigten im Januar war ein Plus von 387 000 ausgewiesen worden, während Volkswirte im Schnitt nur mit einer Zunahme von 255 000 gerechnet hatten. Für die meisten Analysten gelten weitere Leitzinserhöhungen sowohl in der Neuen Welt als auch in Europa als ausgemacht. Die Experten von Salomon Smith Barney beispielsweise rechnen mit weiteren Anhebungen der Leitsätze in diesem Jahr. In USA erwarten sie in den kommenden Monaten eine Erhöhung um 50 bis 75 Basispunkte, in Euroland sollen es sogar 125 Basispunkte sein. Laut Dresdner Kleinwort Benson dürfte die britische Zentralbank schon am kommenden Mittwoch die Zinszügel weiter anziehen. In diesem Umfeld kommt den in dieser Woche anstehenden US-Daten besondere Bedeutung zu. Der Terminkalender: Produktivität und Lohnstückkosten (Dienstag), Großhandelsumsätze (Mittwoch), Arbeitsmarktdaten (Donnerstag), Einzelhandelsumsätze und Konsumentenvertrauen (Freitag).

Im Lichte der Unsicherheiten an den Rentenmärkten dürften die Anleger ihre Aufmerksamkeit auch auf die erwarteten heimischen Daten richten. In Deutschland werden Daten vom Arbeitsmarkt (Dienstag) und zur Industrieproduktion (Mittwoch), Konsumentenpreise (zweite Wochenhälfte) und Einzelhandelsumsätze (Freitag) erwartet.

Den Dax betreffend mehren sich die warnenden Stimmen. So heißt es in der Börsenbewertung der DG-Bank, die steigenden Zinsen könnten die Party verderben. "Auch wenn es noch ein kleines Stück nach oben gehen könnte, ist viel Positives in den Aktienkursen vorweggenommen", so das Fazit. Angesichts des hohen Bewertungsniveaus sei der Aktienmarkt anfällig für Rückschläge.

ina

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