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DIHK: Kammern warnen vor Panik

Der Deutsche Industrie und Handelskammertag hat seine Wachstumserwartungen für 2009 zwar deutlich reduziert, gleichzeitig aber vor zu viel Pessimismus gewarnt.

Berlin - Der Deutsche Industrie und Handelskammertag hat seine Wachstumserwartungen für 2009 zwar deutlich reduziert, gleichzeitig aber vor zu viel Pessimismus gewarnt. „Es besteht kein Grund zur Panik“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Donnerstag in Berlin mit Bezug auf eine Umfrage unter mehr als 25 000 Unternehmern. Die Panik, die angesichts der Finanzkrise öffentlich diskutiert werde, werde den realen Chancen nicht gerecht, betonte er. Die Zahl der Arbeitsplätze wachse weiter, und auch die Situation auf dem Ausbildungsmarkt sei so gut wie seit 20 Jahren nicht mehr. Auch die Gefahr einer Rezession, die von vielen Experten inzwischen befürchtet wird, schätzt Wansleben als „wenig bis gering ein“.

Für das laufende Jahr rechnet der DIHK noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent. Die Zahl der Arbeitsplätze werde bis zum Jahresende um weitere 500 000 zulegen, schätzt der Verband. Weil die bislang gute Geschäftslage aber immer mehr Kratzer bekomme, geht der Unternehmerverband für das kommende Jahr nur noch von 0,5 Prozent Wachstum bei immerhin stabiler Arbeitslosigkeit aus. Die Geschäftserwartungen für die nächsten zwölf Monate gingen deutlich zurück, weil die Unternehmer auf wichtigen Absatzmärkten mit konjunkturellen Eintrübungen rechneten, hieß es zur Begründung. Die Finanzkrise verpasse dem sich ohnehin abschwächenden Außenhandel noch einen zusätzlichen Dämpfer.

Anlass zur Sorge sieht der DIHK daher vor allem im schwächer werdenden Exportgeschäft. Der Außenhandel könne die Schwäche des privaten Konsums nicht mehr so gut ausgleichen, die private Nachfrage bleibe angesichts der hohen Preissteigerungen auch weiterhin verhalten. Dementsprechend haben sich auch die Geschäftserwartungen im Einzelhandel verschlechtert. Unter den Industrieunternehmen schätzen die Automobilhersteller ihre Geschäftserwartungen derzeit am schwärzesten ein.

Insgesamt gingen die Unternehmen von einer „vorübergehenden, wenngleich deutlichen Abschwächung der Konjunktur aus, nicht aber von einer anhaltenden Schwächephase“, konstatierte DIHK-Chef Wansleben.

Angesichts der Finanzmarktkrise hatte der DIHK extra eine Nachbefragung unter 3500 Unternehmern durchgeführt, die letzten Antworten gingen vor einer Woche ein. Von Engpässen bei der Kreditvergabe spüren die meisten Unternehmen demnach noch nichts, allerdings klagt ein gutes Fünftel über schlechtere Finanzierungsbedingungen. pet

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