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Wirtschaft: Drei Prozent mehr Geld für Telekom-Mitarbeiter Schlichterspruch von Heiner Geißler im Tarifstreit / Gremien müssen bis Mittwoch zustimmen

Berlin - Im Tarifstreit bei der Deutschen Telekom hat der Schlichter Heiner Geißler eine Lohnerhöhung von drei Prozent empfohlen. Sie soll vom 1.

Berlin - Im Tarifstreit bei der Deutschen Telekom hat der Schlichter Heiner Geißler eine Lohnerhöhung von drei Prozent empfohlen. Sie soll vom 1. November an bezahlt werden. Zusätzlich ist eine Einmalzahlung von 350 Euro für die Angestellten geplant. Die 47 000 Beamten sollen Einmalzahlungen von 635 bis 735 Euro erhalten, Auszubildende 70 Euro. Dem Schlichterspruch müssen noch die entsprechenden Gremien bei der Telekom und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zustimmen.

„Wir werden der großen Tarifkommission am kommenden Dienstag empfehlen, den Schlichterspruch anzunehmen“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Lothar Schröder dem Tagesspiegel. „Ein Arbeitskampf ist damit abgewendet“, sagte er. Von der Telekom war bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe keine Stellungnahme zu erhalten.

Die Tarifverhandlungen für die rund 110 000 Beschäftigten hatten am 5. April begonnen und waren von bundesweiten Warnstreiks begleitet, an denen sich nach Angaben von Verdi rund 25 000 Mitarbeiter beteiligten. Die Telekom hatte erst in der fünften Verhandlungsrunde Mitte Mai ein erstes Angebot vorgelegt. Das sah eine Einmalzahlung von 730 Euro für Arbeitnehmer und ein Aktienprogramm für alle Beschäftigten der AG vor. Das umfasste zwei Pakete von T-Aktien für die Jahre 2006 und 2007 in Höhe von je 135 Euro.Verdi hatte unter anderem eine lineare Entgelterhöhung um sechs Prozent gefordert – und das Angebot zurückgewiesen und die Verhandlungen abgebrochen. Die Telekom hatte daraufhin die Schlichtung angerufen. Beide Seiten einigten sich auf den CDU- Sozialpolitiker Geißler als Schlichter.

„Wir haben dem Schlichterspruch zugestimmt, obwohl Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung enthalten sind, die für uns sehr schwer zu akzeptieren waren“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Schröder. „Zum Beispiel sind Pausen jetzt keine Arbeitszeit mehr.“ Das Aktienprogramm sei dagegen vom Tisch, sagte Schröder. Er nannte es erfreulich, dass der Schlichter der Telekom empfohlen habe, auch die Beamten mit einer Einmalzahlung am Erfolg zu beteiligen. Zudem sollen die Auszubildenden anders als von der Telekom vorgesehen an der Gehaltserhöhung partizipieren. Die fällt mit einem Plus von drei Prozent allerdings deutlich geringer aus als von Verdi gefordert. „Das waren sehr schwierige Verhandlungen“, sagte Schröder. „Und ein sehr schwieriger Kompromiss.“ Bis Mittwoch muss eine Einigung erzielt werden.

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