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Wirtschaft: Dresdner Bank kommt aus der Krise

Experte erwartet weiteren Personalabbau

Berlin/München - Die Dresdner Bank ist aus den gröbsten Schwierigkeiten raus und hat ihren Gewinn im dritten Quartal mehr als verdoppelt. Das einstige Sorgenkind der Allianz-Gruppe trug von Juli bis September 283 Millionen Euro zum Konzerngewinn bei. Ausschlaggebend waren ein deutlich gestiegener Zinsüberschuss und eine gesunkene Risikovorsorge für faule Kredite. Der Provisionsüberschuss und das Handelsergebnis sanken dagegen. „Nach einem ganz schwachen zweiten Quartal haben sich die Erträge stabilisiert“, sagte Matthias Engelmayer, Bankenexperte bei Independent Research. Die Bank kämpft aber weiter mit vergleichsweise hohen Kosten. Das Verhältnis von Aufwand und Erträgen, an dem sich messen lässt, wie profitabel eine Bank ist, verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr von 94 auf 83 Prozent. Die Dresdner Bank muss also 83 Euro aufwenden, um 100 Euro zu verdienen. „Das ist eine positive Entwicklung“, sagte Engelmayer. Man müsse aber abwarten, ob sie auch nachhaltig sei. Mittelfristig müsse die Dresdner Bank einen Wert unter 70 Prozent erreichen, um mit den Konkurrenten mithalten zu können. Um das zu erreichen, werde wahrscheinlich ein weiterer Personalabbau notwendig, über die bereits beschlossenen Maßnahmen hinaus.

Bereits in den vergangen Jahren mussten bei der Dresdner Bank tausende Mitarbeiter gehen. Im jüngsten Restrukturierungsprogramm der Konzernmutter Allianz ist der Abbau von weiteren 2500 Stellen vorgesehen. Nach einer am Freitag veröffentlichten Analystenpräsentation wird das Streichungsprogramm bei der Bank-Tochter die Allianz im vierten Quartal bis zu 350 Millionen Euro kosten.

Trotz aller Anstrengungen ist die Dresdner Bank im nationalen Vergleich deutlich zurückgefallen: Der Branchenprimus Deutsche Bank verdiente im dritten Quartal etwa fünf Mal so viel wie die Allianz-Tochter. stek

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