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Wirtschaft: Düstere Stimmung in der Solarbranche

Die Kosten steigen, die Preise sinken

Düsseldorf - Nach dem Sonnenjahr 2010 sind für die meisten deutschen Solarfirmen düstere Zeiten angebrochen. Steigende Rohstoffkosten, sinkende Verkaufspreise und Subventionskürzungen in wichtigen europäischen Absatzmärkten hinterließen zum Jahresauftakt tiefe Spuren in den Bilanzen. Q-Cells, Solon, Conergy und Sunways schrieben teils tiefrote Zahlen.

Das Berliner Unternehmen Solon verbuchte im ersten Quartal einen Umsatzrückgang auf 65,2 (Vorjahreszeitraum: 88,3) Millionen Euro. Der Verlust stieg gleichzeitig auf 21,5 (8,2) Millionen Euro. Vor diesem Hintergrund rückte das Unternehmen auch von seinen bisherigen Gesamtjahreszielen ab. Das Management rechne nun nur noch mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau.

Rühmliche Ausnahmen unter den Zell- und Modulherstellern blieben Branchenprimus Solarworld und die Bosch-Solartochter Aleo. Beide hatten bereits vor Jahren ihr Heil im europäischen Ausland gesucht und kamen so ohne größere Blessuren davon. Solarworld, stark in den USA vertreten, deckt zudem die gesamte Wertschöpfungskette ab – vom Silizium bis zu Solarmodulen – und hat damit die Kosten besser im Griff. Der Konzern konnte so im Auftaktquartal seinen Nettogewinn auf 12,5 Millionen Euro mehr als verdoppeln, bekam den Kostendruck aber auch zu spüren. Während der Absatz um 32 Prozent stieg, legte der Umsatz bei einer Exportquote von rund 71 Prozent nur um vier Prozent zu. Firmenchef Frank Asbeck machte indes Hoffnung auf Besserung auf dem Heimatmarkt. Er berichtete von anziehenden Geschäften in Deutschland.

Q-Cells-Chef Nedim Cen dagegen ist pessimistischer und wagt keine Gewinnprognose. Es sei völlig unklar, wie sich Nachfrage, Preise und Kosten entwickelten. Als Hauptursache für das Dilemma machte er wie auch andere Firmenchefs die monatelange Unsicherheit über die Fördermodalitäten in Italien aus – dem nach Deutschland bedeutendsten Absatzmarkt. Q-Cells verbuchte im ersten Quartal bei einem Umsatzeinbruch um 46 Prozent auf 125 Millionen Euro einen Verlust von 41 Millionen Euro.

Nach einem Jahresauftakt mit einem Verlust von knapp 21 Millionen Euro machte auch Conergy-Finanzvorstand Sebastian Biedenkopf wenig Hoffnung auf Besserung. Ebenso der weltgrößte Solarmodulbauer First Solar aus den USA, der im Quartal einen drastischen Gewinneinbruch hinnehmen musste. rtr

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