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35 Millionen Euro setzte Dussmann 2009 mit seinem Kulturkaufhaus in Berlin um.Foto: dpa

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Dussmann: Saubere Zahlen

Bei Dussmann setzt sich der Erfolg des Vorjahres auch 2010 fort. Der Konzern konnte im ersten Quartal seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast neun Prozent steigern.

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Berlin - Wer dieser Tage in Schanghai auf der Expo den deutschen Pavillon besucht, wird dort Mitarbeitern der Firma Dussmann begegnen. 200 Leute reinigen den Pavillon und sorgen für Sicherheit – eine große Herausforderung bei rund 70 Millionen erwarteten Gästen auf der Weltausstellung. Die Dussmann-Gruppe, die neben einem Kulturkaufhaus in Berlin in erster Line Altenpflege- und Gebäudedienstleistungen anbietet, ist in 24 Ländern mit insgesamt 54.000 Mitarbeiter vertreten, knapp die Hälfte davon arbeiten in Deutschland. Sie pflegen ältere Menschen, arbeiten als Sicherheitskräfte, reinigen Krankenhäuser, Betriebe oder Büros und kochen für Firmen, Schulen oder Veranstaltungen.

Und das mit Erfolg: Trotz der Wirtschaftskrise konnte das 1963 in München als Heimpflegedienst gegründete Unternehmen im vergangenen Jahr wachsen. Die Umsätze der Gruppe stiegen 2009 um 2,4 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro. Den größten Teil des Zuwachses von 34 Millionen Euro erwirtschaftete die Gruppe im Ausland. Die Ebitda- Marge, also das Verhältnis von Gewinn vor Steuern und Abschreibungen zum Umsatz, stieg auf 6,1 Prozent. „2009 war für Dussmann ein richtig gutes Jahr“, sagte Thomas Greiner, Vorstandsvorsitzender der Gruppe, auf der Jahrespressekonferenz am Dienstag in Berlin. In Anbetracht der Krise habe das Unternehmen sehr gute Zahlen vorgelegt. „Das sind der höchste Umsatz und das beste Ergebnis der Firmengeschichte“, sagte Greiner und betonte, dass die Umsatzsteigerung rein organisch sei. 2009 wuchs mit dem Erlös auch die Zahl der Mitarbeiter: weltweit kamen mehr als 1000 Arbeitskräfte hinzu. Auch in Zukunft soll es bei organischem Wachstum bleiben, Zukäufe plane die Gruppe derzeit nicht, sagte Greiner.

Die Branche profitiert vom Druck auf die Staatsfinanzen

Die größten Wachstumschancen sieht der Vorstandschef in den kommenden Jahren bei den Gesundheits- und Pflegedienstleistungen und im Bereich der öffentlichen Aufgaben. „Die Privatisierung wird sich verstärken, besonders in Ländern mit hoher Staatsverschuldung“, sagte Greiner. Die Zahlen bestätigen die Einschätzung: Den stärksten Zuwachs innerhalb des Konzerns gab es 2009 im Bereich der Altenpflege. Der Umsatz des Tochterunternehmens Kursana, das Pflegeeinrichtungen in fünf europäischen Ländern betreibt, stieg um 8,6 Prozent auf 279 Millionen Euro. Sechs neue Einrichtungen kamen 2009 in Deutschland hinzu, in diesem Jahr sollen weitere Neueröffnungen folgen. Auch im öffentlichen Bereich ist Dussmann präsent, catert für den Deutschen Bundestag, verpflegt die italienische Polizei und Armee.

Auch die Länder Berlin und Brandenburg zählen zu den Kunden des Konzerns. Seit Januar 2009 erledigen Mitarbeiter der Dussmann-Servicesparte die Kurierfahrten für das gemeinsame Landeslabor Berlin-Brandenburg, und über die Servicefirma Fredericus, an der Dussmann zu 49 Prozent beteiligt ist, sorgt der Konzern in den preußischen Schlössern und Gärten für gepflegte Blumenbeete und die Sicherheit der Anlagen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kritisierte die Länder jüngst für diese Auslagerung öffentlicher Aufgaben. Beide Länder forderten in ihren neuen Vergabegesetzen einen Mindestlohn von 7,50 Euro, ließen aber für sich externe Arbeitskräfte zu einem meist weit geringeren Stundenlohn arbeiten, monierte Verdi. Dussmann zahlt nach eigener Auskunft den Tariflohn – für Sicherheitsleute in Berlin liegt er bei 6,25 Euro pro Stunde.

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