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EADS: Zweifel an A350-Finanzierung zurückgewiesen

Der kriselnde EADS-Konzern hat Zweifel an der Finanzierung des geplanten neuen Langstreckenflugzeugs Airbus A350 zurückgewiesen. Grundlage sei allerdings die Umsetzung des Sparprogramms "Power8".

München - Die Entscheidung für das Zehn-Milliarden-Euro-Projekt sei die vielleicht schwerste in der Geschichte des Unternehmens gewesen, sagte Co-Chef Tom Enders. "Im Management fühlen wir uns aber mit der Entscheidung sehr wohl, was die Finanzierung anbetrifft." Enders schloss den Einstieg von Investoren bei der Tochter Airbus ebenso wenig aus wie zum Beispiel eine Kapitalerhöhung bei der EADS. Zudem werde der Konzern vom Sparprogramm "Power8" profitieren. Der Konzernchef räumte allerdings ein, dass Teile des Programms politisch heikel sind.

Die EADS hatte Ende vergangener Woche für den A350 grünes Licht gegeben. Das Flugzeug kommt mehr als doppelt so teuer und deutlich später als ursprünglich geplant. Der Konzern muss die Herausforderung in einer Zeit stemmen, in der die Belastungen durch die Verzögerungen beim neuen Riesenflugzeug A380 ohnehin schon immens sind. Enders sagte, er sei zuversichtlich, dass der Konzern die Probleme nun in den Griff bekommt. "Jetzt schauen wir nach vorne."

Einige Punkte von "Power8" sind politisch heikel

Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des Konzerns ist aber, dass das Sparprogramm "Power8" greift, mit dem die Kosten mittelfristig um jährlich zwei Milliarden Euro gesenkt werden sollen. "Das Programm ist gestartet", sagte Enders. Fünf der acht Punkte - wie zum Beispiel die Optimierung der Entwicklungs- und Fertigungsprozesse - seien unkritisch. Auf Widerstand stoßen dürften dagegen ein möglicher Stellenabbau oder die Trennung von Werken. Die Einsparungen müssten aber auch gelingen, wenn es bei einzelnen Punkten von Power8 haken sollte, sagte Enders. "Dann werden wir andere Potenziale finden müssen."

Große Vorteile verspricht sich Enders von der Tatsache, dass Airbus seit dem Ausstieg von BAE Systems nun ganz im Besitz der EADS ist. Der Flugzeugbauer habe ein zu starkes Eigenleben geführt. Allerdings schloss Enders den Einstieg von Investoren bei Airbus ausdrücklich nicht aus. Es komme auf die Modalitäten an. Vorstellbar sei, dass ein reiner Finanzinvestor bei Airbus einsteige. Andere Unternehmen wie DaimlerChrysler hätten zum Beispiel mit Investoren aus Dubai gute Erfahrungen gemacht. Es gebe aber noch zahlreiche andere Möglichkeiten. "Ein Investment auf EADS-Ebene wäre sicher auch ein guter Weg." (tso/dpa)

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