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Wirtschaft: Ein Fahrrad voller Ideen

Die Quelle Innovationsstiftung prämiert nützliche Erfindungen

Berlin - Horst Kupke mag eigentlich keinen Korb an seinem Rad. Deswegen klappt er ihn einfach ein, wenn er ihn nicht braucht, so wird er wieder zu einem einfachen Gepäckträger. Dies ist eine von dreizehn praktischen Ideen rund um das Fahrrad, die am Mittwoch von der Quelle Innovationsstiftung in Berlin prämiert worden sind. Dazu gehört unter anderem eine Wegfahrsperre, ein beheizbarer Fahrradgriff und eine ferngesteuerte Bremse, mit der Eltern eingreifen können, wenn ihr Kind nicht rechtzeitig bremst. Alle Erfindungen werden als Teil eines „Fahrrades der Ideen“ auf ihre Tauglichkeit überprüft und sollen dann von Quelle vertrieben werden.

Horst Kupke ist wie die anderen 14 in Berlin geehrten Erfinder ein Tüftler. Lösungen für Alltagsprobleme sind sein Hobby. Seine Ideen brauchen aber manchmal etwas Zeit. 1981 baute er den Prototyp seines Korbes. Zwanzig Jahre später entdeckte er ihn in seinem Keller wieder. Er meldete die Erfindung als Gebrauchsmuster, der günstigeren Alternative zum Patent, an und sorgte auf eigene Faust dafür, dass der Korb produziert wurde. 2000 Stück ließ er auf eigene Kosten in Polen fertigen, die ihm von Fahrradherstellern abgekauft wurden.

Mit Erfindungen konnte sich Kupke bislang nicht finanzieren. Er ist gelernter Zimmermann und arbeitet als Verkäufer im bayerischen Elchingen. Seine Familie unterstützt ihn, auch wenn seine Kinder immer noch denken, dass ein Erfinder eigentlich ein richtiges Labor und einen weißen Kittel braucht. Seine Freunde wundern sich zuweilen über sein Hobby. „Aber hin und wieder kommen sie mit einem Problem zu mir und fragen mich, ob ich nicht darüber mal nachdenken könnte“, sagt Kupke. So kam es zur Erfindung eines Auffangbeutels für Staub, der beim Bohren entsteht. Ein großer Baumarkt hat schon Interesse bekundet.

Auch seine neuste Erfindung geht auf den Gedanken eines Freundes zurück, eines Lottospielers und Katzenhalters. „Ich habe ein Gerät entwickelt, mit dem man sein Haustier die Zahlen tippen lassen kann“, sagt Kupke. In einem Plastikball rollen Kügelchen mit den Zahlen von eins bis 49. Spielt die Katze mit dem Ball, werden sechs von ihnen in kleinen Behältern aufgefangen. Die „gezogenen Zahlen“ kann man dann auf den Lottoschein übertragen. Allerdings weiß Kupke nicht, ob das neue Verfahren Glück bringt. „Mich hat eigentlich nur das Entwickeln interessiert. Getippt habe ich noch nicht.“ Er ist in Gedanken schon bei seiner nächsten Erfindung.hez

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