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Joghurt im Test: Eine Frucht pro Becher

Das beste Joghurt-Produkt kommt aus der Schweiz. Viele deutsche Marken enttäuschen die Stiftung Warentest durch billige Aromastoffe.

Im Sommer ist es leicht: Frische Erdbeeren vom Feld, ein bisschen Joghurt drauf, und fertig. Für den Winter aber oder wenn die Zeit knapp ist, stehen im Supermarkt etliche Sorten Erdbeerjoghurt zur Auswahl. Sie alle versprechen natürliches Aroma. Doch wirklich nach frischen Erdbeeren schmeckt kaum ein Produkt aus dem Kühlregal. Das fand die Stiftung Warentest heraus, als sie 25 Erdbeerjoghurts von so bekannten Marken wie Bauer, Danone, Ehrmann, Landliebe oder Müller untersuchte, darunter vier Bioprodukte und neun Joghurts mit Sahne. Neben Geschmack, Geruch und Aussehen prüften die Tester auch, welche Aromen den Produkten zugesetzt waren, wie die mikrobiologische Qualität war und ob die Angaben der Hersteller auf der Verpackung wirklich stimmten.

Das Ergebnis ist wenig erfrischend: Nur ein einziges Produkt schnitt „sehr gut“ ab, fast die Hälfte war nur „befriedigend“ und dreimal vergaben die Tester das Urteil „mangelhaft“.

Der Joghurt der Schweizer Firma Emmi schmeckte nach Meinung der Tester als einziger nach frischen Erdbeeren. Der Anteil an den Früchten liegt bei 15 Prozent. Im Schnitt steckte in alle anderen Produkten im Test ein Anteil von elf Prozent – das entspricht bei einem 150- Gramm-Becher in etwa einer großen Erdbeere. Der vorgeschriebene Mindestgehalt liegt sogar nur bei sechs Prozent.

Wichtig ist aber auch, dass die Erdbeeren schonend verarbeitet werden, damit möglichst viel des natürlichen Aromas erhalten bleibt. Die Früchte werden zerkleinert, mit Zucker und je nach Hersteller mit Stärke, Zitronensäure oder anderen Stoffen versetzt und dann erhitzt. Aus dieser haltbaren Fruchtzubereitung wird später der Joghurt hergestellt. Viele Produkte werden auch mit Roter Bete oder Karotten eingefärbt.

Der Testsieger Emmi verzichtete auf zusätzliche Aromen, wie auch die Biojoghurts und der „gute“ Rahmjoghurt von Mövenpick. Alle anderen aromatisierten Joghurts im Test schmeckten zwar fruchtig, aber nicht erdbeertypisch. Deshalb kamen sie nicht über die Note „befriedigend“ hinaus – darunter große Namen wie Danone, Bauer, Ehrmann oder Zott. Der Joghurt von Weihenstephan wurde auf die Note „mangelhaft“ abgewertet. Er warb mit „natürlichem Erdbeeraroma“. Das muss aber zu mindestens 95 Prozent aus Erdbeeren extrahiert sein. In dem Weihenstephan-Produkt steckten aber mehr als die erlaubten fünf Prozent erdbeerfremden Aromastoffe.

Ebenfalls „mangelhaft“ war der Netto- Joghurt Gutes Land. Er schmeckte kaum nach Erdbeeren, stattdessen enthielt er viele Fremdnoten. Auch der Lobetaler Biojoghurt bekam diese schlechte Note, weil darin viele Hefen steckten. Zum Ende der Haltbarkeit schmeckte er dadurch leicht gärig, es hatten sich Bläschen gebildet. Alle anderen Joghurts waren mikrobiologisch einwandfrei.

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