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Wirtschaft: Einzelhandel sieht Anzeichen für bessere Geschäfte Kaufhäuser erwarten mehr Umsatz – doch der Jobabbau geht weiter

(den/brö). Nach zwei Jahren mit Umsatzrückgängen im deutschen Einzelhandel geht der Handelsverband BGA davon aus, dass der Abwärtstrend 2004 gestoppt wird.

(den/brö). Nach zwei Jahren mit Umsatzrückgängen im deutschen Einzelhandel geht der Handelsverband BGA davon aus, dass der Abwärtstrend 2004 gestoppt wird. Jetzt hofft der Handelsverband auf das Frühjahrsgeschäft: „Die Entwicklung in den ersten beiden Märzwochen stimmt hoffnungsvoll“, sagte Walter Deuss, Präsident des Kaufhausverbandes BAG, am Mittwoch in Berlin. Er schätze, dass der Einzelhandel den Abwärtstrend in diesem Jahr überwinden könne. Dennoch geht Deuss auch für 2004 nicht von einem Umsatzwachstum aus. „Wir rechnen mit Stagnation.“ Daher sei auch mit einem weiteren Abbau von bis zu 30000 Jobs zu rechnen. Die Wirtschaftsdaten ließen noch nicht auf eine grundlegende Besserung des Wirtschaftsklimas schließen.

Im vergangenen Jahr waren bereits 47000 Stellen in der Branche verloren gegangen. Schuld daran war der erneute Umsatzrückgang. Die Erlöse seien um 2,5 Milliarden auf 373,6 Milliarden Euro gesunken, teilte der BAG mit. 2003 sei vor allem das schwache Weihnachtsgeschäft ein Problem gewesen. Damals waren Waren im Wert von lediglich 8,7 Milliarden Euro über die Ladentheke gegangen – im Vergleich zu 2002 war das ein Minus von 17 Prozent. Mode und Warenhäuser litten ebenso unter der geringen Konsumbereitschaft: Ihre Umsätze gingen um 3,2 Prozent zurück. Deuss warnte die Einzelhändler davor, mit zahlreichen Sonderangeboten den Absatz ankurbeln zu wollen. „Rabattschlachten sind Harakiri für die Branche“, kritisierte der BAG-Chef. Sie seien vor allem eine Belastung für kleine und mittlere Betriebe.

Steuerreform soll Aufschwung retten

Als Mittel gegen die Konsumflaute und die schwachen Wirtschaftslage empfahlen Experten eine erneute Steuerreform. „Der Aufschwung wackelt“, sagte Gerhard Fels, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Unterstützt werden könne die Erholung durch eine Steuerreform, die eine Entlastung von mindestens zehn Milliarden Euro bringen müsste. „Dann kann es doch noch funken und das Wachstum sogar stärker ausfallen als derzeit vermutet“, sagte der Wirtschaftsforscher. Dazu müssten aber alle Parteien Kompromisse machen.

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