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Elektroauto: Von Sprit zu Strom

Das Elektrofahrzeug revolutioniert die Autobranche. Der Markt ist da - aber noch gibt es viele Probleme.

Düsseldorf - Die deutsche Industrie bereitet sich auf den Einsatz von Elektroautos vor. „Das alltagstaugliche, bezahlbare und sichere Elektroauto für alle ist machbar“, sagte VW-Chef Martin Winterkorn am Freitag auf einer „Handelsblatt“-Veranstaltung in München. Und Conti-Vorstandschef Karl-Thomas Neumann ergänzte: „Das Elektroauto markiert einen technologischen Umbruch, der die etablierten Geschäftsmodelle der Autoindustrie herausfordert.“

Die Dynamik ist kaum abzuschätzen. „Weltweit rechnen wir 2015 mit einem Absatz von rund 500 000 Elektroautos. Sollen es mehr werden, so müssen wir die Performance dieser Fahrzeuge noch erheblich steigern“, meinte Bosch-Manager Bernd Bohr. Die Bundesregierung rechnet mit bis zu einer Million E-Autos in Deutschland bis 2020. VW-Chef Winterkorn warnt indes vor Euphorie: „Wir erleben derzeit einen Elektrohype, und der führt zu falschen Erwartungen beim Kunden.“ Noch ist kaum Massentaugliches verfügbar.

BMW und Daimler testen mit dem Elektro-Mini und dem Elektro-Smart derzeit Fahrverhalten und Kundenakzeptanz in Großversuchen. Die Schwachstellen sind offensichtlich. Die Batterien sind noch zu schwer, zu teuer und zu leistungsschwach. So bringt ein Mini E mit seinen 5088 Batteriezellen 1,5 Tonnen auf die Waage, kann aber maximal 250 Kilometer weit fahren. Die Kosten für den Batteriesatz werden auf 20 000 Euro geschätzt. Mit Hochdruck arbeitet die Batterieindustrie an einer Verbesserung der Lithium-Ionen- Technik, die in Laptops oder Handys eingesetzt wird. Da die deutsche Industrie bis auf die Evonik-Tochter Litec kaum Expertise in der Batterietechnik hat, droht eine Technologielücke. VW etwa hat sich daher mit koreanischen und chinesischen Partnern verbündet. HB

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