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Feinarbeit. Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Foto: Waltraud Grubitzsch

© dpa-tmn

Wirtschaft: Elf Berufe in einem

Neue Ausbildung zum Metalltechniker.

„Ich möchte etwas mit den Händen schaffen.“ Mit diesem Argument begründet Wladislaw Reis seine Berufswahl. Seit August lernt der 16-Jährige bei der Firma Erbe in Tübingen den Beruf der Fachkraft für Metalltechnik. Der Betrieb ist auf Medizintechnik spezialisiert. Dort lernt er, wie er Metallstücke für Maschinen baut, die etwa in Operationssälen von Krankenhäusern zum Einsatz kommen. „Fräsen und Feilen mit Werkzeugmaschinen macht mir besonders viel Spaß“, erzählt Reis.

Seit August gibt es die Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik. Der Beruf ersetzt elf Altberufe, die es teils schon seit Jahrzehnten gab: zum Beispiel den Fräser, Teilezurichter oder Revolverdreher. „Eine Reform der Ausbildung in diesem Bereich war angesichts neuer Technologien, die es früher noch nicht gab, dringend nötig“, sagt Petra Jones vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Nach dem ersten Jahr wählen die Azubis eine von vier Fachrichtungen. Zur Wahl stehen Konstruktions-, Montage- sowie Umform- und Drahttechnik. Hinzu kommt die Zerspanungstechnik. Wer sich auf Konstruktionstechnik spezialisiert, verarbeitet etwa Bleche, um daraus Maßanfertigungen für Schiffe zu produzieren. Im Bereich Montagetechnik werden Bauteile zu Maschinen wie Kühlschränken montiert. Experten in Sachen Umform- und Drahttechnik produzieren Drähte oder Metallerzeugnisse wie Schrauben. Im Bereich Zerspanungstechnik geht es wiederum darum, Produkte wie Kfz-Achsen zu fräsen oder schleifen.

In allen vier Fachrichtungen gehört es zu den zentralen Aufgaben, Maschinen zu bedienen, die zuvor mit Spezialwerkzeugen eingerichtet werden müssen.

Die Ausbildungsvergütung ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und erfolgt nach Tarifverträgen. „Im ersten Jahr liegt sie zwischen 787 Euro und 876 Euro pro Monat, im zweiten Jahr zwischen 847 und 922 Euro“, erklärt Räß. Nach seinen Angaben liegt nach der Ausbildung das Einstiegsgehalt einer Fachkraft für Metalltechnik bei 2300 bis 2500 Euro brutto im Monat.

„Nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss stehen den Absolventen verschiedene Karrierewege bei Firmen der Metall- und Elektroindustrie offen“, sagt Räß. Zum Beispiel können die Fachkräfte nach einigen Berufsjahren Ausbilder werden. Oder aber „Industriemeister Metall“. Letzteres kann sich Wladislaw Reis gut vorstellen. „Oder aber ich mache später noch eine zweite Ausbildung als Industriemechaniker“, sagt er. dpaFIRMA ERBE]

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