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Wirtschaft: Ende des Rabattgesetzes: Zuwachs bei Kundenkarten

Als bedeutsamer Schritt zur Deregulierung und Entbürokratisierung wurde die geplante ersatzlose Streichung des deutschen Rabattgesetzes und der Zugabenverordnung einhellig von allen Experten begrüßt. Im Juni soll es so weit sein.

Als bedeutsamer Schritt zur Deregulierung und Entbürokratisierung wurde die geplante ersatzlose Streichung des deutschen Rabattgesetzes und der Zugabenverordnung einhellig von allen Experten begrüßt. Im Juni soll es so weit sein. Doch dass die Kunden in großem Umfang durch sinkende Preise davon profitieren werden, glaubt nur eine Minderheit der Manager (35 Prozent), die das Handelsblatt in seinem aktuellen Business-Monitor befragt hat. Besonders skeptisch sind die Chefs in Dienstleistungsunternehmen und in den Branchen Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung. Weniger als ein Drittel rechnen hier mit spürbaren Preissenkungen. Denn trotz gesetzlicher Rabattbegrenzung hatte Deutschland schon bisher im Handel den schärfsten Preiswettbewerb der Welt.

Da glauben die Manager schon eher, dass die Kunden die neue Rechtslage zum Feilschen nutzen werden. 54 Prozent sind dieser Meinung, bei den Chefs im Handel sind es sogar 59 Prozent. Eine der Kern-Fragen ist, ob Händler und Dienstleister die Aufhebung des Rabattgesetzes nutzen werden, um durch mehr Flexibilität bei der Preisgestaltung für Stammkunden mehr Umsatz zu erzielen. Schon in der Vergangenheit haben vor allem die großen Handelshäuser versucht, mit modernen Kundenprogrammen eine engere Bindung zu erzielen. So haben die Deutschen in den vergangenen zwölf Monaten Waren im Wert von etwa sechs Milliarden Mark mit der "Payback"-Karte umgesetzt und dadurch Rabattansprüche im Wert von rund 100 Millionen Mark erzielt. Immerhin 34 Prozent der Führungskräfte glauben, dass die Kundenkarten ab Juni stark zunehmen werden. Nur 22 Prozent sind skeptisch. Dass es bald einen besseren Service bei Handel und Dienstleistern geben werde, glauben nur 28 Prozent der Manager. 31 Prozent fürchten, dass Deutschland weiter eine "Service-Wüste" bleiben wird.

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