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Wirtschaft: Energie Baden-Württemberg schafft die Wende

Nach Milliardenverlusten Rückkehr in die Gewinnzone – Yello Strom früher als geplant saniert

Karlsruhe Nach einem Milliardenverlust im Vorjahr hat die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) 2004 einen Gewinn vor Steuern von 707 Millionen Euro erzielt. Damit hat sich das Ergebnis um 1,8 Milliarden Euro verbessert. Nach dem am Freitag vorgelegten Bilanzzahlen sank der Konzernumsatz des drittgrößten deutschen Energieversorgers aber wegen abgestoßener Beteiligungen leicht auf 9,84 (Vorjahr 9,95) Milliarden Euro. Im Kerngeschäft Strom, Gas und Energiedienstleistungen stieg der Umsatz dagegen auf 9,01 (8,13) Milliarden Euro.

Deutliches Indiz für die Gesundung des Konzerns ist auch der Abbau der Nettoverschuldung. Sie wurde 2004 um 47,1 Prozent auf 3,68 Milliarden Euro gesenkt. Dazu beigetragen haben laut Geschäftsbericht die positive Gewinnentwicklung sowie der Verkauf eigener Aktien und Unternehmensteile. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie auszuschütten. Das Ergebnis je Aktie lag bei 1,36 (minus 5,4) Euro.

Nach Angaben von EnBW-Vorstandschef Utz Claassen wurden die „ambitionierten Ergebnisziele für das Jahr 2004 nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen“. Als Grund wurde ein striktes Kostenmanagement genannt. Die Billigstrom-Tochter Yello sei früher als geplant saniert worden. Sie habe ein positives Ergebnis erwirtschaftet und die Zahl der Kunden netto gesteigert.

Im laufenden und im kommenden Jahr sollen die Kosten weiter deutlich gesenkt werden. Gleichzeitig peilt der Stromkonzern höhere Erträge an. Größere Zukäufe seien nicht geplant. Deshalb sei auf Konzernebene von sinkenden Umsätzen für 2005 auszugehen. Im Geschäftsfeld Strom, das 2004 rund 71,3 Prozent zum Konzernumsatz beitrug, wird für 2005 mit einem Umsatzwachstum von drei Prozent gerechnet, vorrangig aufgrund der angekündigten Preiserhöhungen und wegen steigender Großhandelspreise. Der Stromabsatz werde sich dagegen rückläufig entwickeln. 2004 war der Stromabsatz um 4,6 Prozent gesteigert worden.

Der Konzern zahlte den Angaben zufolge seinem Vorstandsvorsitzenden Utz Claasen eine Gesamtvergütung von rund 4,17 Millionen Euro. Diese setze sich aus einem Festbetrag von 733 624 Euro sowie einer variablen Vergütung von etwa 3,47 Millionen Euro zusammen. Insgesamt seien für Vorstandsvergütungen etwa 9,87 Millionen Euro aufgewendet worden. dpa/ddp

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