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Energie: Leipziger VNG senkt Gaspreise um 13 Prozent

Nach einer ersten Preissenkung um sieben Prozent im Januar will das Leipziger Ferngasunternehmen Verbundnetz Gas (VNG) seine Lieferpreise zum 1. April erneut senken.

Berlin – Wie VNG-Chef Klaus-Ewald Holst sagte, liege die geplante Senkung bei durchschnittlich 13 Prozent. Mit dem Preisnachlass von insgesamt 20 Prozent trage das Unternehmen der Entwicklung des Ölpreises Rechnung, der in den letzten Monaten rückläufig gewesen sei. Der aktuellen Wirtschaftskrise zum Trotz habe VNG das vergangene Geschäftsjahr erfolgreich gemeistert. Ohne Zahlen zu nennen, erwartet Holst für 2009 etwa gleich hohe Gewinne.

Holst erklärte, die VNG habe den durch den jüngsten Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine entstandenen Lieferengpass problemlos meistern können. Einerseits habe Gasprom seine Lieferungen über die durch Weißrussland und Polen führende Jamal-Pipeline deutlich verstärkt, so dass bei der VNG keine Lieferausfälle aufgetreten seien. Auch habe man über die bestehenden Langfristverträge hinaus die Gaslieferungen aus Norwegen deutlich steigern können. Unter Einschluss der umfangreichen Speicherkapazitäten des Konzerns sei die VNG so in der Lage gewesen, den vom Gastransit durch die Ukraine abhängigen Slowenen mit Erdgaslieferungen auszuhelfen.

Holst zufolge haben sich für sein Unternehmen die auf Basis der Ölpreisbindung abgeschlossenen Langfrist-Lieferverträge mit den Erdgasförderern bewährt. Auf Basis dieser Verträge seien willkürliche Preiserhöhungen der Produzenten auch dann ausgeschlossen, wenn das Erdgas aufgrund von Störungen im Transportsystem knapp werde.

Einen Dämpfer erhielten die Übernahmepläne des VNG-Großaktionärs EWE, der bislang knapp 48 Prozent der VNG-Anteile hält. Wie am Mittwoch bekannt wurde, stoppten die Stadtwerke Jena den bereits ausgehandelten Verkauf ihrer VNG-Beteiligung von 1,04 Prozent an EWE. Damit verfügen die ostdeutschen Kommunen weiter über eine Sperrminorität bei der VNG. Der Beauftragte des Bundes für Ostdeutschland, Wolfgang Tiefensee, erklärte, dass der Verkaufsvertrag in seinem Beisein rückgängig gemacht worden sei. Er machte deutlich, dass er die VNG als ostdeutschen Konzern erhalten wolle. -ebs-

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