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Energie: RWE will Gasnetz abgeben

Der Energiekonzern RWE will unter dem Druck der EU-Kartellwächter sein Gasnetz aufgeben. Damit will das Unternehmen einem Wettbewerbsverfahren und möglichen Bußgeldern zuvorkommen. Auch andere Energiekonzerne geben den Forderungen der EU langsam nach.

Der Energieversorger RWE beugt sich dem Druck der EU-Kommission und trennt sich von seinem Gasnetz in Deutschland. Die europäische Kommission hatte dem zweitgrößten deutschen Energieversorger vorgeworfen, Konkurrenten auf dem Gasleitungsmarkt in Nordrhein-Westfalen zu behindern - es drohte ein Milliarden-Bußgeld. "Die angestrebte Einigung ist kein Schuldeingeständnis", betonte ein Konzernsprecher nach einer Aufsichtsratssitzung am Samstag in Essen.

"Der Konzern hat sich nun aber zur Vermeidung eines langjährigen Rechtsstreits für eine einvernehmliche Regelung entschieden und möchte das Verfahren gemeinsam mit der EU-Kommission beenden", hieß es. RWE wolle das deutsche Netz binnen zwei Jahren verkaufen.

Auch Eon will Milliardenstrafe entgehen

Das Kartellverfahren gegen RWE läuft schon seit gut einem Jahr. Das Unternehmen betreibt gut 4000 Kilometer Gas-Leitungsnetze mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen. Vor einigen Monaten hatte bereits der Düsseldorfer Eon-Konzern die Abgabe von Stromnetzen angeboten, um drohenden Milliardenstrafen zu entgehen. Eine Entscheidung über diese Offerte ist bisher in Brüssel noch nicht gefallen.

Der Aufsichtsrat der RWE AG habe dem Verkauf bereits zugestimmt, berichtete der Sprecher weiter. "Eine weitere Gremienbefassung in der Führungsgesellschaft RWE Energy steht noch aus." Das Unternehmen stellte heraus: "RWE ist weiterhin der Überzeugung, im Gasbereich den rechtlichen Vorgaben entsprochen zu haben." Weiter hieß es: "Die Entscheidung ist RWE nicht leicht gefallen und steht nicht in Zusammenhang mit den zurzeit laufenden politischen Diskussionen um eine eigentumsrechtliche Entflechtung der Übertragungsnetze im Strom- und Gasbereich." (ck/dpa)

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