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Energiekosten: Arbeitslose bekommen zu wenig Geld für Strom

Leistungsempfänger bekommen vom Staat offenbar zu wenig Geld zur Begleichung ihrer gestiegenen Stromrechnungen. Wegen Zahlungsschwierigkeiten werde vermehrt Haushalten der Strom abgestellt.

Düsseldorf - Seit den Hartz-Reformen sei die Erstattung der Stromkosten der Leistungsempfänger nicht ausreichend, so dass die Betroffenen Geld aus ihrem übrigen Budget beisteuern müssten. Durch Jahresabrechnungen mit Nachzahlungen werde sich die Lage voraussichtlich noch verschärfen, ergab eine von der Hans-Böckler-Stiftung erstellte Studie.

Die Strompreise für private Haushalte erhöhten sich laut Verbraucherpreisindex zwischen 1998 und 2006 um 26,8 Prozent, hieß es in der Studie weiter. Zur Zeit erhält ein Ein-Personen-Haushalt demnach 20,74 Euro im Monat für Licht, Waschen, Kochen, Fernsehen und elektrische Warmwassererzeugung. Die für kommendes Jahr geplante Regelsatzanpassung könne den voraussichtlichen Kostenanstieg nur teilweise auffangen.

Hilfestellungen beim Energiesparen

Durch eine bessere Zusammenarbeit von Sozialämtern, Energiefachämtern und Verbraucherzentralen könnten die Energiekosten von Leistungsempfängern ohne Abstriche beim Komfort gesenkt werden, empfahl die Studie. Dazu müssten die Leistungsempfänger besser über das zur Verfügung stehende Budget für Stromkosten informiert werden und Hilfestellungen beim Energiesparen bekommen.

Auch die derzeitige Praxis bei der Erstattung von Heizkosten kritisierten die Autoren der Studie. Die Kommunen zahlten die Heizkosten in voller Höhe, sofern diese angemessen seien. Hierfür gebe es jedoch keine klaren Maßstäbe. Von Obergrenzen bei der Erstattung seien insbesondere Bewohner schlecht isolierter Gebäude betroffen. Andererseits bietet die gegenwärtige Regelung laut Studie trotz einer Verdoppelung der Heizpreise von 1998 bis 2006 keinen systematischen Anreiz für einen sparsamen Umgang mit Heizenergie. Allein durch eine fünfprozentige Verringerung der Heizkosten von Leistungsempfängern durch effizienteres Heizen könnten die kommunalen Haushalte aber jährlich 95 Millionen Euro einsparen. Die Studie wurde vom Institut für Energie- und Umweltforschung (Ifeu) und vom Institut für sozial-ökonomische Forschung (ISOE) erstellt. (tso/AFP)

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