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Energiemarkt: Kraftwerk zu tauschen

Deutschlands größter Energiekonzern Eon will bis Ende des Monats „verbindliche Zusagen“ darüber nach Brüssel melden, wie er seine dominierende Stellung auf dem deutschen Markt aufzugeben gedenkt.

Eon-Vorstandschef Wulf Bernotat machte am Mittwoch Angaben über die Abgabe von Kraftwerkskapazitäten und den Verkauf des rund 10.000 Kilometer langen Hochspannungsnetzes von Eon in Deutschland. Für das Netz hätten bereits sowohl Finanzinvestoren als auch ausländische Energiekonzerne Interesse angemeldet, sagte Bernotat bei der Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen.

Eon will mit dem Verzicht von Netz und Kraftwerkskapazität den Wettbewerbsstreit mit der EU beenden. Rund ein Fünftel seiner Stromerzeugung in Deutschland soll mit Kraftwerken anderer Energieversorger im Ausland getauscht werden. Eon möchte sowohl auf Atomstrom aus Grundremmingen und Krümmel, auf mehrere Kohlekraftwerke sowie Wasserkraft im Volumen von insgesamt 4800 Megawatt verzichten. Bis Oktober erwartet Bernotat eine Einigung mit der EU. Anschließend hat Eon sechs Monate Zeit, um Tauschpartner für die Kraftwerke zu finden, und zwei Jahr für den Verkauf des Netzes.

Das erste Quartal lief für Eon relativ gut, der Gewinn vor Steuern lag mit 3,3 Milliarden Euro ein Prozent unter dem des Vorjahres. Der Rückgang hängt auch zusammen mit den Kernkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel, an denen Eon mit 50 Prozent respektive einem Drittel beteiligt ist. Die von Vattenfall betriebenen AKW sind wegen Pannen seit knapp einem Jahr außer Betrieb. Im ersten Quartal entgingen Eon dadurch 116 Millionen Euro Gewinn. Alles in allem erwartet der Konzern für das gesamte Jahr ein über dem Vorjahr liegendes Ergebnis. (alf)

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