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Wirtschaft: Entscheidende Tarifrunde für die Metaller Kommenden Dienstag soll eine Lösung her

Berlin - Der Tarifkonflikt in der Metallindustrie wird in der nächsten Woche entschieden. Entweder gibt es am Dienstag bei den Tarifverhandlungen in Sindelfingen einen Abschluss, oder die IG Metall wird in einer Urabstimmung über einen Arbeitskampf abstimmen lassen.

Berlin - Der Tarifkonflikt in der Metallindustrie wird in der nächsten Woche entschieden. Entweder gibt es am Dienstag bei den Tarifverhandlungen in Sindelfingen einen Abschluss, oder die IG Metall wird in einer Urabstimmung über einen Arbeitskampf abstimmen lassen. Am Mittwoch beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft weit mehr als 100 000 Arbeitnehmer an Warnstreiks. In Berlin legten rund 700 Beschäftigte der Betriebe Assa Abloy, ADC Krone, Biomet, Hach Lande und Visteon kurzzeitig die Arbeit nieder. Am Donnerstag werden in Berlin diverse Siemens-Betriebe – darunter Bosch-Siemens-Hausgeräte, Nokia- Siemens-Networks und Osram – sowie das BMW–Motorradwerk, bestreikt.

Vor den Verhandlungen in Sindelfingen sind Arbeitgeber und Gewerkschaft noch weit auseinander. Die IG Metall fordert acht Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber haben 2,1 Prozent plus eine Einmalzahlung im Volumen von 0,8 Prozent angeboten. In den vergangenen Tagen gab es zwischen den Tarifparteien Sondierungsgespräche, mit denen die Verhandlungen vorbereitet wurden. Die waren offenkundig so vielversprechend, dass nun ein Kompromiss angesteuert wird. Jedenfalls hat die IG Metall eine eigentlich für den 10. November anberaumte Vorstandssitzung auf den 11. November verschoben und die rund 40 Vorstandsmitglieder in die Nähe von Sindelfingen bestellt. Auch die Gesamtmetall-Spitze mit Präsident Martin Kannegiesser und den Tarifexperten aus der Berliner Zentrale werden nach Sindelfingen reisen.

„Wenn wir am 11. November das Scheitern feststellen sollten, werden wir am 13. in die Urabstimmung gehen und dann am Montag darauf mit Streiks beginnen“, sagte IG-Metall-Chef Berthold Huber in Neckarsulm. Gesamtmetall-Präsident Kannegiesser dagegen kritisierte die Acht-Prozent-Forderung als nicht nachvollziehbar. „Das passt nicht mehr in die Landschaft.“ Die Konjunktur sei eingebrochen. Huber dagegen hielt den Arbeitgebern Schwarzmalerei vor und warnte vor einer Instrumentalisierung der Finanzkrise. alf

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