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Wirtschaft: Eon steuert auf Rekord-Gewinn zu

Der Energieversorger hat Umsatz und Ergebnis in den ersten neun Monaten deutlich gesteigert

Düsseldorf (tas). Deutschlands größter Energieversorger Eon steuert auf einen Rekordgewinn zu. Wie der Düsseldorfer Konzern am Montag mitteilte, rechnet das Management im Geschäftsjahr 2003 mit einem Betriebsergebnis, das die Rekordhöhe von 3,9 Milliarden Euro aus dem vergangenen Jahr noch deutlich übertreffen wird. Auch „den Konzernüberschuss werden wir aus heutiger Sicht erheblich steigern", teilte Eon mit. 2002 hatte dieser bei 2,78 Milliarden Euro gelegen.

„Auch die Zahlen zum dritten Quartal und der erneut verbesserte Ausblick auf das Gesamtjahr zeigen deutlich, dass Eon auf Erfolgskurs ist", sagte EonVorstandschef Wulf Bernotat. Im Zeitraum Juli bis September steigerten die Düsseldorfer die Umsätze um rund drei Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Auch die Gewinnsituation hat sich verändert. Nachdem im dritten Quartal 2002 ein Verlust in Höhe von rund 500 Millionen Euro eingefahren worden war, verbuchte Eon ein Jahr später einen Konzerngewinn in Höhe von 629 Millionen Euro.

Ausschlaggebend für die Ertragswende sind die Neuerwerbungen der letzten Zeit. Während der britische Stromversorger Powergen die Bilanz im Jahr 2002 mit hohen Abschreibungen belastet hatte, zahlt sich die neue Tochter in diesem Jahr aus. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres erwirtschaftete Powergen einen Betriebsgewinn von 500 Millionen Euro. Gekostet hatte Eon die britische Tochter 15 Milliarden Euro.

Auch das seit acht Monaten in der Eon-Bilanz erfasste Essener Gasunternehmen Ruhrgas leistet seinen Gewinnbeitrag. 875 Millionen Euro Betriebsgewinn wurden bereits verbucht. Im Februar war Ruhrgas für zehn Millionen Euro zum Düsseldorfer Konzern gekommen. Größter Ertragsbringer war jedoch das deutsche Strom- und Gasgeschäft, das die Führungsgesellschaft Eon Energie in München verantwortet. Hier liegt der Betriebsgewinn nach den ersten neun Monaten bei 2,2 Milliarden Euro.

Dabei musste Eon zahlreiche Sonderbelastungen verkraften. Wegen technischer Defekte hatte das Kernkraftwerk Brunsbüttel fast ein Jahr lang still gestanden und war erst im März wieder in Betrieb genommen worden. Der Atommeiler Unterweser ging im Februar nach mehrmonatiger Pause ans Netz.

Wie Bernotat mitteilte, plant das Management derzeit keine größeren Zukäufe mehr. Der Konzern müsse sich auf die Integration der übernommenen Unternehmen konzentrieren. Auch der jüngste Kauf des britischen Stromverteilers Midlands Electricity ändere daran nichts. Midlands sei für Eon eine „mittelgroße Akquisition" gewesen. Der Kaufpreis betrug insgesamt 1,64 Milliarden Euro.

Dafür spülen einige Verkäufe frisches Geld in die Kassen der Düsseldorfer und erhöhen den Konzernüberschuss. Eon hatte im Oktober durch den Verkauf seines Anteils am französischen Telekommunikationsunternehmen Bouygues einen Buchgewinn von gut 500 Millionen Euro erzielt. Für den Verkauf der Anteile am Wasserversorger Gelsenwasser sollte Eon noch einmal 500 Millionen Euro eingerechnet haben. Und auch die Anteile am Verbundnetz Gas AG (VNG) in Leipzig sollen noch 2003 veräußert werden.

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