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Wirtschaft: Ermittlungen in Magdeburg

Verdacht auf zweckentfremdete Verwendung von Firmengeldern MAGDEBURG(löb).Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hat ein Vorermittlungsverfahren gegen den Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Chemie, Hans-Paul Frey eingeleitet.

Verdacht auf zweckentfremdete Verwendung von Firmengeldern

MAGDEBURG(löb).Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hat ein Vorermittlungsverfahren gegen den Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Chemie, Hans-Paul Frey eingeleitet."Noch in dieser Woche soll über die Einleitung eines förmlichen Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts auf zweckentfremdeter Verwendung von Firmenmitteln entschieden werden", sagte die Sprecherin der Behörde, Silvia Niemann, am Montag in Magdeburg.Das Verfahren gehe auf eine Strafanzeige gegen Frey und den früheren Geschäftsführer der Wittenberger Kranbaufirma Gresse GmbH, Helge Spillmann zurück, die am vergangenen Donnerstag bei der Staatsanwaltschaft eingegangen sei.Frau Niemann bestätigte damit eine Meldung in der jüngsten Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". In der Strafanzeige wirft ein früherer leitender Mitarbeiter Frey als Hauptgesellschafter des Wittenberger Unternehmens vor, aus dem angeschlagenen Wittenberger Unternehmen und zwei Tochterfirmen zweistellige Millionenbeträge herausgezogen zu haben.Bei der Privatisierung der Unternehmen hatte die Treuhand für die Firmen 12 Mill.DM an zweckgebundenen Mitteln bereitgestellt.Trotz mehrfacher Mahnung durch die Treuhandnachfolgerin BvS hat Frey sich bislang geweigert, entsprechende Verwendungsnachweise vorzulegen.Frey selbst begründet diese Weigerung dem Magazin zufolge mit einer ebenfalls anhängigen Klage gegen die BvS.Die bei der Privatisierung bereitgestellten Gelder seien zu gering gewesen."Ich habe mir nichts vorzuwerfen", zitiert der "Spiegel" den Geschäftsführer des Chemie-Arbeitgeberverbandes.Was er den Unternehmen entnommen habe, stecke als Bürgschaft weiter in den Firmen.Auch Freys Ehefrau Elke, die seit der fristlosen Kündigung Spillmanns als Geschäftsführerin der Gresse GmbH fungiert, wies die Vorwürfe am Montag entschieden zurück.Es könne sich nur um einen Racheakt des ebenfalls entlassenen leitenden Mitarbeiters handeln, sagte sie. Die Kranbau Barleben GmbH, seit 1995 eines der beiden Tochterunternehmen der Gresse GmbH, hatte im März die Gesamtvollstreckung, die ostdeutsche Variante des Konkursverfahrens beantragt.Von dem Verfahren sind 120 Mitarbeiter betroffen.Eine von Frey betriebene Fusion der Gresse GmbH mit der Förderanlagen- und Kranbau Köthen GmbH war kürzlich am Widerstand des Wittenberger Betriebsrates gescheitert.

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