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Wirtschaft: Erste Aufträge für Galileo ab Herbst

Berlin - Die Europäische Union wird das Satellitensystem Galileo aus öffentlichen Mitteln realisieren. Davon geht man in Kreisen der deutschen Ratspräsidentschaft aus.

Berlin - Die Europäische Union wird das Satellitensystem Galileo aus öffentlichen Mitteln realisieren. Davon geht man in Kreisen der deutschen Ratspräsidentschaft aus. „Im Juni wird der Entschluss im Rat fallen“, hieß es am Dienstag in Berlin. Finanzierungsfragen könnten man dann bis Herbst klären, erste Aufträge vergeben und Verzögerungen beim Projekt weitgehend vermeiden. Ein Start sei 2011 oder 2012 möglich. Gegenüber den bisherigen Plänen, bei denen ein privates Firmenkonsortium Aufbau und Betrieb übernehmen sollte, könne die öffentliche Hand etwa zwei Milliarden Euro sparen, wurde in den Kreisen kalkuliert. „Es wird nicht teurer für den Steuerzahler.“

Galileo ist ein Satellitennavigationssystem. Mit seiner Hilfe kann eine sehr genaue Ortung stattfinden. Bereits heute gibt es ein weltweit verfügbares System – das US-amerikanische GPS. Die Europäer wollen jedoch ein anspruchsvolleres System auf die Beine stellen. Damit seien Anwendungen zum Beispiel für die Luftfahrt oder Rettungsdienste möglich, für die das weniger präzise GPS heute nicht die nötigen Daten liefern kann. Außerdem soll Galileo zivil ausgerichtet sein, während GPS im militärischen Ernstfall für zivile Nutzer abgestellt werden kann.

Mit der EU-Kommission sei man sich „weitgehend einig“, hieß es in den Präsidentschaftskreisen. Für Aufbau und Betrieb erhält die Europäische Raumfahrtbehörde (ESA) voraussichtlich die Federführung. Die Kosten über einen Zeitraum von 20 Jahren werden auf insgesamt fast acht Milliarden Euro geschätzt. Die Einnahmen aus Nutzungsgebühren können laut optimistischen Schätzungen 9,3 Milliarden Euro betragen. Daran bestehen aber Zweifel, weil GPS bislang kostenlos genutzt werden kann.

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