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Wirtschaft: Escada will noch luxuriöser werden

Modehersteller schafft Ertragswende und zahlt eine Dividende/Weitere Kostensenkung angekündigt

München - Trotz des starken Euro und der anhaltend schwachen Nachfrage nach Luxus-Damenmode hat der Bekleidungshersteller Escada die Ertragswende geschafft und im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder einen Gewinn erzielt. Mit weiteren Kosteneinsparungen und der Erschließung neuer Märkte will der Konzern seinen Erfolgskurs im neuen Geschäftsjahr fortsetzen. Die Aktionäre sollen wieder eine Dividende erhalten.

„Wir haben alles erreicht, was wir angekündigt haben, und sind sicher, dass die Krise ausgestanden ist“, sagte Escada-Chef Wolfgang Ley am Dienstag in München. Vor einem Jahr hatte sich das Unternehmen einen harten Sanierungskurs verordnet. Seitdem hat Escada die Kosten um 45 Millionen Euro gesenkt, 38 Läden geschlossen und fast 800 Arbeitsplätze abgebaut. Auch im laufenden Jahr werde es noch einmal Einsparungen von 20 Millionen Euro geben, sagte Ley. Der Stellenabbau sei aber weitgehend abgeschlossen.

Der operative Gewinn legte im Geschäftsjahr 2003/04 von 8,4 auf 47,4 Millionen Euro zu. Auch erzielte Escada mit 4,5 Millionen Euro wieder einen Überschuss. Im Vorjahr war das Unternehmen noch auf einen Verlust von 77,6 Millionen Euro gekommen. Für das laufende Geschäftsjahr hat sich der Konzern trotz der anhaltenden Konjunkturschwäche einen weiteren Erfolgssprung vorgenommen. „Dabei rechne ich aber nicht mit Rückenwind von der Branche“, stellte Ley klar. Er kündigte an, neben den Kosteneinsparungen auch Weichenstellungen in den Wachstumsmärkten Osteuropa, Japan und China vorzunehmen. Allein in China will Escada zusammen mit Franchise-Partnern in den kommenden drei Jahren mehr als 30 neue Shops eröffnen.

Außerdem will Escada die Kollektionen der Kernmarke Escada und der zum Konzern gehörenden Primera-Gruppe gezielt vergrößern – beispielsweise mit Angeboten rund um den Wellness-Trend und mit festlicher Garderobe für besondere gesellschaftliche Anlässe. „Wir wollen Escada noch konsequenter auf Hochwertigkeit und Luxus trimmen“, sagte Ley. Die derzeitige Entwicklung zeige, dass die Kunden entweder sehr billige oder sehr luxuriöse Produkte einkauften.

Ley erwartet, dass das operative Ergebnis im kommenden Jahr zweistellig wächst und das Nachsteuerergebnis einen zweistelligen Millionenbetrag erreicht. Ob die Aktionäre für das abgelaufene Geschäftsjahr auf eine Dividendenzahlung hoffen dürfen, wollte er nicht sagen. Für das neue Geschäftsjahr sei aber auf jeden Fall eine Dividendenzahlung geplant. Escada hatte zuletzt vor zwei Jahren eine Dividende ausgeschüttet.

Nicole Huss

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