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Wirtschaft: Esser fordert Schmerzensgeld

Ehemaliger Mannesmann-Chef verklagt Nordrhein-Westfalen

Düsseldorf (dpa). Der frühere Mannesmann-Chef Klaus Esser hat das Land Nordrhein-Westfalen verklagt. Das Düsseldorfer Landesgericht bestätigte am Mittwoch den Eingang der Klageschrift. Esser sieht sich als Opfer der Ermittlungen gegen ihn im Zusammenhang mit der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone. Wegen „massiver Rufschädigung“ fordert der Manager Schmerzensgeld in Höhe von mindestens 100000 Euro und Schadenersatz für die entstanden Anwaltskosten in Höhe von ebenfalls 100000 Euro. Das NRW-Justizministerium wies die Vorwürfe zurück.

Bei den Ermittlungen geht es um den Verdacht der Untreue oder der Beihilfe zur Untreue. Esser soll im Zusammenhang mit der Übernahme des Mannesmann-Konzerns vor gut zwei Jahren durch die britische Vodafone insgesamt 60 Millionen Mark erhalten haben. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Esser und zehn weitere Beschuldigte, darunter auch Ackermann und IG Metall-Chef Klaus Zwickel. Die Staatsanwaltschaft beziffert den vermuteten Schaden auf insgesamt rund 107 Millionen Euro.

„Es gibt nicht den geringsten berechtigten Grund für die Erhebung einer Anklage“, sagte Esser. Der Manager wirft dem Generalstaatsanwalt Lothar Sent vor, seine Amtspflichten verletzt zu haben. Gegen ihn werde ohne einen konkreten Verdacht ermittelt. Es sei grob fahrlässig gehandelt worden, das müsse wieder gut gemacht werden, sagte Esser. Das NRW-Justizministerium stufte die Vorwürfe als haltlos ein.

Bereits Anfang des Jahres habe ein Anwalt Essers mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde ähnliche Vorwürfe gegen den Generalstaatsanwalt erhoben. Diese seien daraufhin vom Justizministerium überprüft und als unbegründet verworfen worden. Unterdessen wertete der Aufsichtsrat der Deutschen Bank die Vorwürfe der Ermittler gegen den Vorstandschef Josef Ackermann als „willkürlich und nicht nachvollziehbar“.

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