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Wirtschaft: EU-Osterweiterung: Keine Massenwanderung erwartet

Die EU-Osterweiterung wird nicht mit einer Massenzuwanderung in den Westen einhergehen. Das war die überwiegende Meinung in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute (Arge), die am Donnerstag und Freitag ihre 64.

Die EU-Osterweiterung wird nicht mit einer Massenzuwanderung in den Westen einhergehen. Das war die überwiegende Meinung in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute (Arge), die am Donnerstag und Freitag ihre 64. wissenschaftliche Tagung in Berlin durchführte. Wie Arge-Vorstandsvorsitzender Paul Klemmer, der auch Präsident des Essener Wirtschaftsforschungsinstituts RWI ist, sagte, gehen die unterschiedlichen wissenschaftlichen Szenarien im Schnitt von einer Zuwanderung in Höhe von 220 000 bis 250 000 Personen jährlich aus. Davon blieben zwei Drittel in Deutschland.

Hinsichtlich der zu erwartenden Steuereinnahmen und Beitragszahlungen sei das für Deutschland ein klarer Gewinn, sagte Horst Siebert, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. Dagegen betonte RWI-Mitarbeiter Hans Dietrich von Loeffelholz die Notwendigkeit der Integration in das Bildungs- und Ausbildungssystem. Bestehende Defizite verursachten volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von 40 bis 80 Milliarden Mark, sagte er.

Erneut kontrovers wurde über die unterschiedlichen Schätzungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Münchner Ifo-Instituts diskutiert. Während die Münchner mit drei bis vier Millionen Zuwanderern aus fünf mittel- und osteuropäischen Staaten innerhalb von 15 Jahren nach der EU-Osterweiterung rechnen, erwarten die Berliner 1,8 Millionen Menschen. Das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), das in Personalunion von DIW-Präsident Klaus Zimmermann geleitet wird, kommt dagegen auf zwei bis drei Millionen Menschen. Die Divergenzen wurden weitgehend mit methodischen Unterschieden erklärt.

mo

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