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Wirtschaft: Euro-Countdown: noch 26 Wochen: Münzen für Asien und Amerika

Am Ende bleibt von der Ein-Mark-Münze nur ein gefaltetes, welliges rundes Metallstück. Ähnlich wird es den 50-Pfennig-Stücken und den Zwei- und Fünf-Mark-Münzen ergehen, wenn sie in die Entwertungsmaschinen der Eurocoin AG gelangen und mit lautem Getöse, wie die Experten sagen, "verwalzt" und damit für den Zahlungsverkehr garantiert unbrauchbar werden.

Am Ende bleibt von der Ein-Mark-Münze nur ein gefaltetes, welliges rundes Metallstück. Ähnlich wird es den 50-Pfennig-Stücken und den Zwei- und Fünf-Mark-Münzen ergehen, wenn sie in die Entwertungsmaschinen der Eurocoin AG gelangen und mit lautem Getöse, wie die Experten sagen, "verwalzt" und damit für den Zahlungsverkehr garantiert unbrauchbar werden. Insgesamt sieben Milliarden Silbermünzen mit einem Gewicht von rund 35 000 Tonnen - das ist sechs Mal so schwer wie der Eiffelturm - werden so ihres Wertes beraubt.

Da die Münzen aus einer Kupfernickel-Legierung bestehen, können sie dann eingeschmolzen und anschließend wieder zur Produktion von Euro-Münzen genutzt werden. Spätestens ab März nächsten Jahres werden die großen, kastenförmigen Maschinen, die in Containern untergebracht sind, kaum eine Minute stillstehen. Im Auftrag der Bundesbank wird das Tochter-Unternehmen der Vereinigte Deutsche Nickel-Werke AG rund vier Milliarden Mark-Münzen entwerten.

Zwei Jahre lang sollen die Mark-Silbermünzen, wie Thomas Szewczyk von der Landeszentralbank Düsseldorf sagt, in Berlin, Dortmund, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Nürnberg, Stuttgart und Wulfen gesammelt und dann in den fünf mobilen, jeweils rund 700 000 Mark teuren Anlagen entwertet werden, bevor sie als Rohstoff für neue Euros oder auch zur Produktion von anderen Münzen in Asien oder Süd-Amerika herhalten können. Bis zu fünf Tonnen Kleingeld kann ein Decoiner in einer Stunde verformen und damit wertlos machen, sagt Eurocoin-Vorstandsmitglied Daniel Sheffer. In einer Stunde könnten rund eine Million Ein-Mark-Stücke entwertet werden. Innerhalb von zwei Jahren sollen mit den Decoinern insgesamt 28 500 Tonnen Mark-Silbermünzen "verwalzt" werden.

Hintergrund der raschen Entwertung der Münzen sind die hohen Lagerkosten. Die Bundesbank nimmt Mark-Münzen unbefristet und ohne Einschränkung auch nach der Einführung des Euro und dem Aus für die Mark als gesetzliches Zahlungsmittel zurück. Nach der Entwertung der Münzen entfallen Sicherheitsrisiken, teure Sicherheitstransporte und Lagerung, weil es dann nur noch um Metallschrott geht. Ein-, Zwei-, Fünf- und Zehn- Pfennig-Münzen werden aus Kostengründen nicht entwertet, sondern direkt zur Wiederverwertung weitergegeben.

ro

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