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Wirtschaft: Euro: Der Bankenverband sieht die Währung auf dem Weg nach oben

Trotz Intervention der internationalen Notenbanken ist der Euro weiterhin ein Wackelkandidat. Zwar erreichte er am Dienstagmittag an der Frankfurter Börse einen Wert von 0,8781 nach 0,8736 Dollar zu Handelsbeginn, doch bezweifelten Analysten, dass die Gemeinschaftswährung ihre Schwäche endgültig überwunden hat.

Trotz Intervention der internationalen Notenbanken ist der Euro weiterhin ein Wackelkandidat. Zwar erreichte er am Dienstagmittag an der Frankfurter Börse einen Wert von 0,8781 nach 0,8736 Dollar zu Handelsbeginn, doch bezweifelten Analysten, dass die Gemeinschaftswährung ihre Schwäche endgültig überwunden hat. Allerdings könnte ein Beitritt Dänemarks zum Euro dessen Position stärken, hieß es. Die Auswirkungen der koordinierten Notenbankintervention zu Gunsten des Euros vor dem G-7-Treffen in Prag seien von den positiven US-Wirtschaftsdaten und dem hohen Zinsunterschied zwischen den USA und Europa zunichte gemacht worden, sagte Andrew Delano, ein New Yorker Devisenfachmann. Zur Schwächung des Euros habe zudem ferner beigetragen, dass der US-Finanzminister Larry Summers das Interesse der USA an einem starken Dollar unterstrichen habe.

Die weitere Kursentwicklung des Euros wird nach Einschätzung von Frankfurter Analysten entscheidend auch vom Ergebnis des Referendums in Dänemark abhängen. Die Dänen entscheiden am Donnerstag, ob sie sich elf anderen EU-Staaten anschließen und ihre Währung zu Gunsten des Euros aufgeben wollen. Zwei Tage vor dem Volksentscheid über die Einführung des Euros in Dänemark zeichnet sich eine knappe Entscheidung ab. In drei am Dienstag veröffentlichten Meinungsumfragen lagen Befürworter und Gegner der gemeinsamen europäischen Währung in etwa gleichauf. Damit verloren die Euro-Gegner weiter an Boden. Beobachter erklärten, die Pro-Euro-Kampagne der sozialdemokratisch geführten Regierung zeige offenbar Wirkung.

Der Bundesverband der Deutschen Banken äußerte die Hoffnung, dass der Euro seinen Tiefpunkt erreicht habe und nun wieder steigen werde. Die Gemeinschaftswährung sei angesichts der wachsenden europäischen Wirtschaftskraft stark unterbewertet. Wichtigster Grund dafür ist nach Ansicht des Verbandes die schlechte Stimmung, die der Währung auf den Märkten entgegenschlage. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, sprach sich im Mitteldeutschen Rundfunk für weitere Stützungsmaßnahmen zu Gunsten des Euros aus. Die Notenbanken der G-7-Staaten sollten nicht zögern, Teile ihrer Dollar-Reserven dafür einzusetzen. Mit 200 bei 250 Milliarden Dollar könnte "manchem Spekulanten Angst eingejagt werden", sagte Walter.

Dagegen wandte sich der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), Michael Fuchs, gegen eine neue Stützungsaktion. Die Euro-Staaten müssten sich vielmehr Gedanken machen, warum die Währung so schwach sei.

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