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Wirtschaft: Euro: Interventionen am Devisenmarkt

Die EZB kann einen Teil ihrer Währungsreserven - in erster Linie Dollar - verkaufen und damit den Eurokurs stützen. Das Recht gibt ihr die Möglichkeit, das jederzeit zu tun.

Die EZB kann einen Teil ihrer Währungsreserven - in erster Linie Dollar - verkaufen und damit den Eurokurs stützen. Das Recht gibt ihr die Möglichkeit, das jederzeit zu tun. Der Maastrichter Vertrag, der eine gemeinsame Verantwortung der EZB und der Euro-Finanzminister für die Wechselkurspolitik festschreibt, schränkt die EZB nicht ein. Derzeit verfügt die EZB gemeinsam mit den Reserven der elf Euro-Notenbanken, auf die sie Zugriffsrecht hat, über Währungsrücklagen in Höhe von gut 265 Milliarden Euro. Über 90 Prozent davon sind Dollar. Verglichen mit den täglichen Umsätzen auf den Devisenmärkten - Schätzungen zufolge sollen weltweit jeden Tag im Schnitt Devisen im Wert von über 1500 Milliarden Dollar gehandelt werden - ist dies allerdings wenig. Selbst wenn sie auf die Goldbestände und sonstige Reserven zurückgreifen sollte, käme die EZB nicht mehr als auf 380 Milliarden Euro. Bereits im letzten Jahr und in den letzten Monaten soll die EZB - wie jetzt - wiederholt ihre Zinserträge genutzt haben, um zu intervenieren, 1999 sollen es 17 Milliarden Euro gewesen sein. Allerdings nur zur Verstärkung von zwischenzeitlichen Trends des Euro nach oben. Sollen Interventionen etwas bewirken müssten sie massiv sein, den Markt überraschen und in eine Trendwende hineinlaufen. Gegen den Trend, das hat die Vergangenheit gezeigt, können Interventionen wenig bis nichts ausrichten.

ro, mo

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