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Wirtschaft: Europäische Zentralbank: Stabilität hat Vorrang

Die Europäische Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt (Main) zählt neben der US-amerikanischen Federal Reserve zu den weltweit wichtigsten Notenbanken. Sie bestimmt die Geldpolitik in den zwölf Mitgliedsländern der Europäischen Währungsunion.

Die Europäische Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt (Main) zählt neben der US-amerikanischen Federal Reserve zu den weltweit wichtigsten Notenbanken. Sie bestimmt die Geldpolitik in den zwölf Mitgliedsländern der Europäischen Währungsunion. Wichtigstes Ziel der jungen Notenbank ist die Geldwertstabilität im Euro-Währungsraum. Der EZB-Rat akzeptiert dabei maximal Teuerungsraten von durchschnittlich zwei Prozent in der Eurozone. Diese Marke gilt als so genanntes Stabilitätsziel. Meldet Eurostat, das Statistische Amt der EU, Preissteigerungsraten von über zwei Prozent, wird Handlungsbedarf dokumentiert, und die EZB indirekt dazu aufgefordert, über Gegenmaßnahmn wie höhere Leitzinsen nachzudenken. Seit geraumer Zeit liegen die Inflationsraten im Euro-Raum über den zwei Prozent; im März etwa wurden 2,6 Prozent registriert.

Einen Blick richtet die EZB nach dem Muster der Deutschen Bundesbank auch auf die Entwicklung der Geldmenge. Diese soll im Gleichgewicht zum Produktivitätszuwachs der Volkswirtschaft stehen. Ist zu viel Geld in Umlauf, wirkt das tendenziell preistreibend. Mit gezielten Maßnahmen versucht die EZB vorbeugend auf den Geldumlauf Einfluss zu nehmen, um so Inflationsgefahren vorzubeugen. Durch die Höhe der Zinsen will die Notenbank das Ausmaß des Geldumlaufs steuern. Höhere Leitzinsen sollen die Nachfrage der Kreditwirtschaft nach Zentralbankgeld drosseln, niedrigere EZB-Sätze diese Nachfrage stimulieren.

Durch so genannte Offenmarktgeschäfte wird die Kreditwirtschaft im Euro-Währungsraum mit liquiden Mitteln versorgt. Der Preis dieser Hauptrefinanzierungsgeschäfte wird durch den jeweiligen Leitzins bestimmt. Nach der Zinssenkung vom Donnerstag müssen Banken und Sparkassen für Zentralbankgeld nun 4,5 Prozent statt bisher 4,75 Prozent bezahlen.

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