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Wirtschaft: Falscher Zug zur falschen Zeit

Von Bernd Hops Die Bahn hat ihre nächste Negativschlagzeile produziert: Die Preise im Fernverkehr werden zum 1. April erhöht.

Von Bernd Hops

Die Bahn hat ihre nächste Negativschlagzeile produziert: Die Preise im Fernverkehr werden zum 1. April erhöht. Auf einigen Strecken sinken sie zwar, doch der durchschnittliche Anstieg liegt bei 3,4 Prozent. Das wird den Kunden im Gedächtnis haften bleiben und ihr Bild von der Bahn wieder auf Monate schwarz malen. Dabei war es gerade ruhiger um den Konzern geworden, der im vergangenen Jahr viel Kritik einstecken musste. Auch wenn es nachvollziehbare Gründe für die Erhöhung gibt, kommt sie zur falschen Zeit.

Vor kurzem feierte die Bahn den zehnten Geburtstag als Aktiengesellschaft und bekam für das bisher Erreichte Lob von fast allen Seiten. Vergessen waren für kurze Zeit die katastrophalen Verspätungen im Herbst und die misslungene Preisreform vom Dezember 2002. Bahnchef Hartmut Mehdorn erneuerte das Versprechen, wieder schwarze Zahlen zu schaffen. Dass dazu auch höhere Preise gehören, hat die Bahn schon im Dezember deutlich gemacht, als sie die Tarife im Nahverkehr anhob. Weshalb nutzte der Konzern die Gelegenheit nicht, um gleichzeitig die Preise im Fernverkehr neu zu gestalten? Schließlich war schon seit dem Sommer absehbar, dass sich die wieder eingeführte Bahncard 50 zusammen mit den Rabatten, die mit der ersten Preisreform eingeführt wurden, für die Bahn nicht rechnen. Nicht umsonst hatte sich Mehdorn selbst bis zuletzt gegen die Wiedereinführung gewehrt.

Der Bahnchef beschwert sich gerne darüber, dass die Bahn unfair behandelt werde. Seine Kritiker hätten es schwerer, wenn er ihnen nicht so beharrlich helfen würde.

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