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Wirtschaft: Feuerwerk

Warum „Bömbchen“ viel günstiger sind als Baby-Raketen

PREIS DER WOCHE

Die einen wollen damit die Geister des vergangenen Jahres vertreiben, für andere ist es pure Verschwendung: Die Dauerdebatte hat der Beliebtheit des Silvesterfeuerwerks nicht geschadet. Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet trotz der kurzen Verkaufszeit (29. bis 31. Dezember) wieder mit einem Umsatz von 100 Millionen Euro. „Raketen sind in diesem Jahr noch farbenprächtiger, effektvoller und sicherer“, sagt VPI-Sprecher Klaus Gotzen. Trotzdem sind die Preise stabil geblieben.

Dagegen hat sich das Sortiment verändert. „Statt einzelner Raketen bieten die Händler heute fast ausschließlich fertige Sortimente mit mehreren Raketen an“, sagt Andree Siever von der Firma Nico Feuerwerk. Abhängig von Größe und Qualität kosten diese Sets zwischen fünf und 30 Euro. Günstigere Angebote gibt es im Discounter. Zulieferer sind Firmen wie Keller-Feuerwerk, die ausschließlich Produkte aus Fernost vertreibt. „Dort sind die Lohnnebenkosten einfach günstiger“, sagt Inhaber Horst Krokowski. Selbst Markenhersteller wie Weco, Nico und Comet produzieren nur noch 20 bis 40 Prozent ihres Feuerwerks in deutschen Fabriken.

Der Renner unter den Raketen sind dieses Jahr die so genannten „Bömbchen“: „Das hört sich zwar gruselig an“, sagt Markus Schwarzer vom Marktführer Weco, „ist aber eine ganz normale Rakete mit kleinen Kugeln gefüllt“. Ab 1,50 Euro pro Stück zahlt man für die aufwändigen Raketen.

Richtig preiswert sind dagegen die „Baby-Raketen“. Sie kosten im Zwölferpack rund zwei Euro. Sie fliegen zwar nicht hoch, pfeifen dafür aber laut und leuchten bunt. Das so gesparte Geld kann man dann ja an „Brot statt Böller“ spenden. Foto: dpa

Sören Kittel

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