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Seit letztem Sommer können Whistleblower auch anonym bei der Bafin melden.

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Exklusiv

Finanzaufsicht: Whistleblower melden sich bei der Bafin

124 Hinweise hat die Finanzaufsicht Bafin im vergangenen Jahr bereits über ihre neue Whistleblower-Hotline bekommen. Mindestens durch zwei haben sie neue Erkenntnisse erhalten.

Von Carla Neuhaus

Die Finanzaufsicht Bafin hat im vergangenen Jahr bereits 124 Hinweise über ihre neue Anlaufstelle für Whistleblower erhalten. Das geht aus einer Statistik hervor, die dem Tagesspiegel vorliegt. Eingerichtet worden ist diese Stelle im vergangenen Sommer, um Bankmitarbeitern die Möglichkeit zu geben, auch anonym auf Missstände in ihren Instituten hinzuweisen. Die Behörde hofft, auf diese Weise mehr Erkenntnisse über Verstöße und Straftaten zu bekommen: etwa wenn Institute Zinsen manipulieren, Kunden falsch beraten oder Schwarzgeld waschen. Zwar haben auch die meisten Banken inzwischen interne Beschwerdestellen für Mitarbeiter eingerichtet. Viele scheuen jedoch davor zurück, sich dort zu melden. Zu groß ist die Angst, dass die Meldungen zurückverfolgt werden können und sie am Ende gar ihren Job verlieren.

Bei knapp der Hälfte der bisherigen Meldungen ging es laut Bafin um mutmaßliche Verstöße von beaufsichtigten Banken. Der Rest der Hinweise bezog sich auf unerlaubte Geschäfte oder solche, bei denen die Bafin nicht zuständig ist. „Bei zwei Hinweisen steht bereits fest, dass wir dadurch neue Erkenntnisse erhalten, denen wir weiter nachgehen“, sagte Exekutivdirektorin Beátrice Freiwald dem Tagesspiegel. Andere Hinweise würden derzeit noch ausgewertet. Gleichzeitig ist im vergangenen Jahr auch die Zahl der Bankkunden gestiegen, die sich mit Beschwerden an die Bafin gewandt haben: 4996 Kunden meldeten sich bei der Aufsicht, 2015 waren es nur 4640.

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