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Bankenchef: "Keine Verpflichtung fürs Gemeinwohl"

Der Deutschland-Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs wehrt sich gegen direkte politische Einflussnahme auf das Bankengeschäft.

Vallendar - „Banken, besonders private und börsennotierte Institute, haben keine Verpflichtung, das Gemeinwohl zu fördern“, sagte Alexander Dibelius am Donnerstagabend auf einer Veranstaltung der Wirtschaftshochschule WHU in Vallendar bei Koblenz.

„Es ist unrealistisch und unberechtigt zu erwarten, dass Banken eine selbstlose Beziehung zu ihren Kunden haben, besonders auch bezogen auf die Kreditvergabe“, betonte der Banker. Die Geldinstitute dienten der Gesellschaft am besten, wenn sie unüberlegte Transaktionen und überzogene Risiken vermieden und Geld verdienten.

Weltweit haben die Regierungen in der Finanzkrise Milliardensummen in die Bankenbranche gepumpt, um den Kollaps vieler Häuser zu vermeiden. Goldman Sachs wurde wie alle anderen US-Geldhäuser zeitweise gestützt, hat die Staatshilfe von zehn Milliarden Dollar inzwischen aber zurückgezahlt.

Vor dem Hintergrund politischer Pläne, Banker-Boni zu besteuern, sagte Dibelius: Es habe in der Branche Bonus-Exzesse gegeben, bei Verlusten gebe es keine Rechtfertigung für Prämien. Die Bezahlung von Bankern sei aber grundsätzlich keine Aufgabe für Regulierer: Wer Löhne staatlich festsetze, gehe tendenziell in Richtung Planwirtschaft, betonte er. Regeln seien immer nur Mittel zum Zweck und könnten niemals menschliches Versagen ganz verhindern. rtr

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