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Börse: Wall-Street-Panik hält an

Der Dow Jones fällt und fällt. Zum fünften Mal in Folge musste der US-Leitindex angesichts der Finanzkrise ein deutliches Minus verbuchen. Zum Handelsschluss lag er bei rund 9.450 Punkten. Doch sein deutsches Pendant steht nicht viel besser da: Mit dem Dax ging es in Frankfurt ebenfalls erneut abwärts.

Die US-Börsen sind am Dienstag den fünften Handelstag in Folge kräftig auf Talfahrt gegangen. Die angekündigten weiteren Hilfsmaßnahmen der Notenbank Fed für den heimischen Finanzmarkt konnten die Sorgen der Anleger nur für kurze Zeit lindern. Dann überwog wieder die Skepsis, dass es der Regierung und der Fed gelingen könnte, das Blatt zu wenden.

Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss mit minus 5,11 Prozent auf 9.447,11 Zähler knapp über seinem kurz vor Handelsschluss erreichten Tagestief. Der marktbreite S&P-500-Index sank unter 1.000 Punkte und verlor 5,74 Prozent auf 996,25 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq büßte der Composite-Index 5,80 Prozent auf 1.754,88 Zähler ein. Der Nasdaq 100 gab um 5,76 Prozent auf 1.329,98 Punkte nach.

Unverändert waren es die Finanzwerte, die die größte Aufmerksamkeit und auch die größten Verluste auf sich zogen. Diesmal war es die Bank of America (BoA) , die für neue Schlagzeilen sorgte. Der Finanzkonzern hatte am Vortag nach Börsenschluss einen schweren Gewinneinbruch für das dritte Quartal gemeldet. Eine weitere Hiobsbotschaft kam vom Internationalen Währungsfonds IWF: Die US-Immobilienkrise kostet die Finanzbranche weltweit 1,4 Billionen Dollar - weit mehr als bisher geschätzt. Auch diese Nachricht verstärkte die steile Talfahrt der Börse in New York.

Markt wie "Kaninchen vor der Schlange"

Auch der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag erneut mit Verlusten aus dem Handel verabschiedet. Der Deutsche Aktienindex Dax konnte sich am Nachmittag nur kurz stabilisieren, ging dann aber mit minus 1,12 Prozent auf 5326,63 Zähler aus dem Handel. Das war der tiefste Schlussstand seit Dezember 2005. Für den M-Dax mittelgroßer Werte standen Verluste von 2,30 Prozent auf 5990,63 Punkte zu Buche. Der Tec-Dax rutschte gar um 5,15 Prozent auf 573,04 Zähler ab. "Niemand will in der aktuellen Lage investieren. Der Markt verhält sich ein bisschen wie das Kaninchen vor der Schlange und starrt gebannt auf die weitere Entwicklung der Krise", sagte ein Börsianer.

Die dramatischste Kursbewegung erlebten Anleger allerdings bei den Papieren von Volkswagen. Zeitweise schossen die Stämme der Wolfsburger um mehr als 50 Prozent nach oben und markierten bei 452 Euro ein neues Rekordhoch. Zur Schlussglocke stand dann aber sogar ein Minus von 1,83 Prozent auf 287 Euro zu Buche. Händler machten insbesondere Derivategeschäfte für die zwischenzeitliche Kursexplosion verantwortlich. (ck/dpa)

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