zum Hauptinhalt

Europäische Zentralbank: Zinserhöhung stoppt Rekordjagd des Euro

EZB-Chef Jean-Claude Trichet macht Währungsspekulanten, die auf weitere Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank gehofft hatten, einen Strich durch die Rechnung. Die Erhöhung des Leitzinses auf 4,25 Prozent soll ein einmaliger Schritt bleiben. Ein neuer Euro-Rekord im Wechselkurs zum US-Dollar ist damit zunächst abgewendet.

Der Kurs des Euro ist am Donnerstag aufgrund von Aussagen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, zur künftigen Geldpolitik in der Eurozone deutlich abgerutscht. Nach einem Tageshoch knapp über 1,59 Dollar rutschte der Kurs des Euro am Nachmittag zeitweise bis auf 1,5724 Dollar ab.

Zuletzt stand die Gemeinschaftswährung bei 1,5734 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag noch auf 1,5885 (Mittwoch: 1,5806) Dollar festgelegt. Der Dollar kostete 0,6295 (0,6327) Euro.

Keine weiteren Zinserhöhungen geplant

Die Pressekonferenz der EZB nach der Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent habe gezeigt, dass der Zinsschritt eine einmalige Aktion der Währungshüter war, sagte der Devisen-Experte Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank.

Mit den Aussagen von EZB-Chef Trichet habe der Euro bei den Anlegern sofort wieder an Attraktivität verloren. Zuvor hatten Investoren auf den Beginn einer Serie von Zinserhöhungen in der Eurozone spekuliert und den Kurs der Gemeinschaftswährung in die Nähe des Rekordhochs von 1,6018 Dollar getrieben, das Ende April erreicht wurde.

1,60 Dollar knapp verfehlt

Nach der EZB-Pressekonferenz habe die Veröffentlichung von wichtigen Konjunkturdaten aus den USA keine große Rolle mehr gespielt, sagte Experte Hellmeyer. Trotz eines überraschend schwachen US-Arbeitsmarktberichts für Juni habe der Dollar seine Kursgewinne halten können.

Das gelte auch für die enttäuschenden Daten zur Stimmung der US-Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor ebenfalls für Juni. Mit dem heutigen Handel an den Devisenmärkten sieht Hellmeyer eine klare Entwarnung für neue Rekordstände beim Euro. "Die Gemeinschaftswährung wird vorerst keinen neuen Anlauf in Richtung 1,60 Dollar starten."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79920 (0,79520) britische Pfund, 168,62 (168,41) japanische Yen und auf 1,6097 (1,6135) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 945,55 (935,25) Dollar gefixt. Der Kilobarren kostete 19.095 (Vortag: 19.025) Euro. (iba/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false