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So war der Tag: Anleger verkaufen Versorger

Schlechte Nachrichten aus den USA haben den deutschen Aktienmarkt zum Wochenausklang noch einmal tief ins Minus gezogen. Zunächst dominierte die Sorge um die amerikanischen Autobauer das Börsengeschehen.

Schlechte Nachrichten aus den USA haben den deutschen Aktienmarkt zum Wochenausklang noch einmal tief ins Minus gezogen. Zunächst dominierte die Sorge um die amerikanischen Autobauer das Börsengeschehen. Später kamen auch noch schwache Arbeitsmarktzahlen hinzu. Im November in den USA wurden außerhalb der Landwirtschaft 533 000 Stellen abgebaut – deutlich mehr als von Experten erwartet worden war. „Die Zahlen sind eine Katastrophe und unterstreichen das Rezessionsszenario in den USA“, sagte Volkswirt Lothar Hessler von HSBC Trinkaus. Der Dax setzte daraufhin seinen Abwärtskurs mit höherem Tempo fort. Zum Börsenschluss notierte er vier Prozent im Minus bei 4381 Punkten. Auch der M-Dax mittelgroßer Werte gab um 4,5 auf 4958 Punkte nach. Der Tec-Dax fiel um 4,1 Prozent auf 467 Punkte.

Im Blick der Anleger blieb die Automobilbranche. Die Chefs der drei US-Konzerne General Motors, Ford und Chrysler traten erneut vor den US-Kongress, wo sie um Staatshilfen von bis zu 34 Milliarden Dollar baten. In Deutschland gehörten Autoaktien zu den großen Verlierern. Daimler-Papiere gaben 5,7 Prozent nach, BMW rund vier Prozent.

Unter Verkaufsdruck standen europaweit auch die Versorger, die Händlern zufolge von einem negativen Analystenkommentar von Goldman Sachs belastet wurden. Die Experten der US-Bank hatten den Sektor von der Bewertung „Neutral“ auf „Untergewichten“ heruntergestuft. Wegen der hohen Verschuldung und des Refinanzierungsbedarfs drohten Kürzungen bei Investitionen und Dividenden oder sogar Kapitalerhöhungen. Die Papiere von Eon und RWE verloren 5,9 beziehungsweise 5,8 Prozent und gehörten damit zu den schwächsten Werten im Dax. Auch die Aktien des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer brachen überraschend um acht Prozent ein.

Im M-Dax rutschten die Aktien von Heidelberg-Cement 11,3 Prozent ins Minus. Der Milliardär Adolf Merckle soll laut Pressemeldungen sein in Finanznot geratenes Firmenimperium auf Druck der Banken zerschlagen. Die Papiere des Arzneimittelkonzerns Stada legten dagegen um 6,5 Prozent zu. Der Generikahersteller erhielt bei den jüngsten Rabattausschreibungen der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) Zuschläge.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,96 (Vortag: 2,81) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,55 Prozent auf 121,87 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,29 Prozent auf 124,07 Zähler. Der Eurokurs stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2665 (Donnerstag: 1,2620) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7896 (0,7924) Euro. Tsp

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