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So war der Tag: Anleger zögern

Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Mittwoch nach den herben Vortagesverlusten und einem schwachen Start nur zögerlich aufwärts bewegt.

Bis zum Handelsschluss gewann der Dax 0,5 Prozent auf 4530 Punkte. Der M-Dax verlor 0,5 Prozent auf 5242 Zähler. Der Tec-Dax stieg um 0,5 Prozent auf 498 Zähler.

Anleger hätten sich bereits im Vorgriff auf die Äußerungen von US-Finanzminister Timothy Geithner zum US-Bankenrettungspaket eingedeckt und sähen nun keine Impulse mehr, kommentierte ein Händler die nur verhaltene Kaufstimmung. „Das war wieder mal typisch: Der Markt läuft vor, alle kaufen, und dann kommt es wie erwartet.“ Einige Börsianer äußerten sich sogar schwer enttäuscht über Geithners Pläne, die als zu unkonkret kritisiert wurden. „Es bleibt eine große Portion Unsicherheit“, sagte Commerzbank-Volkswirt Peter Dixon. Marktexperte David Buik von Cantor Index in London sagte, Investoren verlangten nach näheren Informationen über die geplante Einrichtung einer „Bad Bank“, die Banken faule Wertpapiere abnehmen soll: „Sie wollen wissen, wie das funktionieren soll. Es muss einfach genau erklärt werden.“

Die meisten deutschen Finanzwerte gaben nach. Commerzbank-Papiere fielen mit 2,7 Prozent. Härter traf es im Dax nur Infineon mit einem Abschlag von 3,8 Prozent. Die Aktien der Deutschen Börse gaben 1,5 Prozent ab. Für Wirbel sorgte hier ein Bericht, demzufolge Bundesfinanzminister Peer Steinbrück im SPD-Wahlprogramm die erneute Einführung einer Börsenumsatzsteuer festschreiben will. Deutsche-Bank-Aktien gewannen magere 0,1 Prozent. Die relative Stärke erklärte ein Analyst damit, dass der deutsche Branchenprimus bereits im vierten Quartal sein Risikopotenzial deutlich reduziert habe. Siemens-Aktien stiegen nach einem positiven Analystenkommentar um 2,2 Prozent und zählten damit zu den gefragtesten Dax-Werten. Stahltitel entwickelten sich leicht besser als der Markt. Händler verwiesen auf das an der Börse positiv aufgenommene Ergebnis des weltgrößten Stahlkonzerns Arcelor-Mittal. Thyssen-Krupp-Titel gewannen 1,5 Prozent, für Salzgitter-Aktien ging es um 0,8 Prozent hoch.

Aktien des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport waren mit minus 5,8 Prozent Schlusslicht im M-Dax.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,00 (Vortag: 3,05) Prozent. Der Rentenindex fiel um 0,21 Prozent auf 120,51 Punkte. Der Bund Future gewann 0,36 Prozent auf 123,17 Punkte. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2938 (Dienstag: 1,2967) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7729 (0,7712) Euro. Tsp

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