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So war der Tag: Dax rutscht weiter ab

Fehlende Kaufimpulse haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag auf Talfahrt geschickt. Nach durchwachsenen US-Konjunkturdaten konnte der Dax seine Verluste allerdings etwas eindämmen.

Der Leitindex fiel bis zum Handelsschluss um 2,7 Prozent auf 4407 Zähler. Der M-Dax verlor 1,2 Prozent auf 5180 Zähler. Der Tec-Dax gab um 1,6 Prozent auf 490 Punkte nach.

„Der Handel verläuft extrem lustlos“, sagte Marktstratege Christian Schmidt von der Helaba. Börsianer äußerten sich kritisch über die US-Pläne zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise. „Viele hehre Ziele, aber kaum Aussagen, wie sie erreicht werden sollen“, sagte ein Marktteilnehmer. „Außerdem ist fraglich, ob diese Maßnahmen auch greifen. Die ersten Konjunkturpakete sowohl bei uns als auch in den USA sind schließlich weitgehend verpufft.“ US-Finanzminister Timothy Geithner verteidigte die Entscheidung, bislang keine genaueren Informationen zu den Hilfsmaßnahmen für die Finanzwirtschaft mitzuteilen. „Wir wollen dies vorsichtig tun und sorgsam beraten, damit wir nicht wieder in die Lage kommen und Details bekanntgeben, ohne uns über die benötigte Zuwendung und den Umfang im Klaren zu sein.“

Im Dax sorgte der Halbleiter-Konzern Infineon erneut für schlechte Stimmung. Das Unternehmen sieht weiter schwarz. Laut Aussagen auf der Hauptversammlung sei 2009 auf jeden Fall ein Umsatzrückgang von mindestens 15 Prozent zu erwarten. Zudem rechnet das Unternehmen damit, dass Infineon aufgrund des gesunkenen Börsenwerts den Dax bald verlassen muss. Die Aktie büßte 4,6 Prozent ein.

Im M-Dax meldete der Handels- und Touristikkonzern Arcandor für das erste Geschäftsquartal ein leichtes Umsatzplus, zog zugleich aber seine Prognosen für das Gesamtjahr 2008/09 zurück. Der gesenkte Ausblick „ist zwar eine Enttäuschung, kommt aber angesichts des aktuellen konjunkturellen Umfelds nicht ganz unerwartet“, kommentierte ein Analyst. Die Aktie stieg um 5,4 Prozent. Europas größte Kupferhütte Norddeutsche Affinerie rutschte im ersten Geschäftsquartal erstmals seit fünf Jahren in die Verlustzone, rechnet für das laufende Geschäftsjahr aber mit einem positiven operativen Ergebnis. Die Aktie stieg um 1,9 Prozent.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,87 (Vortag: 3,00) Prozent. Der Rentenindex stieg um 0,76 Prozent auf 121,43 Punkte. Der Bund Future gewann 0,60 Prozent auf 124,56 Punkte. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2833 (Mittwoch: 1,2938) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7792 (0,7729) Euro. Tsp

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