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So war der Tag: Dax scheitert an 5000 Punkten

Bis auf 4980 Punkte kletterte der Deutsche Aktienindex (Dax) am Donnerstag – und kam damit der Marke von 5000 Punkten sehr nah.

Bis auf 4980 Punkte kletterte der Deutsche Aktienindex (Dax) am Donnerstag – und kam damit der Marke von 5000 Punkten sehr nah. Kurz vor Handelsschluss drehte sich die Stimmung aber. Der Index rutschte ab, fiel unter seinen Vortagesschluss und verlor zuletzt 1,6 Prozent auf 4804 Zähler.

Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins auf 1,00 Prozent zu senken, war erwartet worden und rief kaum Reaktionen hervor. Verhalten nahm der Markt die Aussagen des EZB-Präsidenten Jean- Claude Trichet zum Leitzins, der Inflationserwartung und der wirtschaftlichen Entwicklung auf. Negativ aufgenommen wurden hingegen die jüngsten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt. 6,35 Millionen Menschen erhalten in den USA inzwischen Arbeitslosenunterstützung – ein neuer Rekordwert. Auch stiegen die wöchentlichen Neuanträge im Vergleich zum Vorjahr extrem: Damals lag die Zahl bei rund 370 000 – heute bei 601 000. Gleichwohl blieb die aktuelle Zahl weit hinter den Befürchtungen der Analysten zurück. Damit stieg die Hoffnung, dass die Entlassungswelle ihren Höhepunkt überschritten haben könnte. Ende März hatten sich noch 674 000 Menschen neu arbeitslos gemeldet.

Nachdem die US-Bankenwerte kräftig von der Aussage des US-Finanzministers Timothy Geithner profitiert hatten, dass keine der US-Banken vor der Insolvenz steht, hob dies auch die Stimmung für die deutschen Finanztitel. Spitzenreiter im Dax war die Aktie der Commerzbank mit einem zwischenzeitlichen Kursgewinn von mehr als 20 Prozent. Zuletzt lag das Plus noch bei neun Prozent.

Unter strengen Auflagen hatte die EU-Kommission am Donnerstag grünes Licht für die zweite Kapitalspritze für die Commerzbank gegeben. Das Kreditinstitut muss unter anderem den Immobilienfinanzierer Eurohypo und das Investmentbanking verkaufen. Die Titel der Deutschen Bank gewannen zunächst knapp sechs Prozent – fielen dann aber wieder um 0,8 Prozent zurück.

Nach der Entscheidung der Familien Porsche und Piëch über eine Fusion der beiden Autobauer Volkswagen und Porsche legten die VW-Aktien anfangs zu, später gab das Papier um 1,4 Prozent nach. Die Porsche-Vorzüge traf es deutlich härter, sie stürzten um 17,9 Prozent ab.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,10 (Vortag: 3,03) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,17 Prozent auf 122,22 Punkte. Der Bund Future sank um 0,90 Prozent auf 120,99 Zähler. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3363 (Mittwoch: 1,3322) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7483 (0,7506) Euro. Tsp

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