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So war der Tag: Enttäuschte Erwartungen

Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag auf die Quartalszahlen der US-Großbanken Goldman Sachs und Citigroup mit Enttäuschung reagiert.

Obwohl beide Institute insgesamt unerwartet gute Bilanzen vorlegten, konnten sie die kühnen Hoffnungen der Börsianer nicht erfüllen. Freundliche US-Konjunkturdaten bremsten die Abwärtsbewegung der Kurse jedoch etwa ab.

Der Dax verlor bis zum Handelsschluss 0,4 Prozent auf 5830 Punkte, nachdem er zeitweise mit 5869 Zählern noch den höchsten Stand seit Oktober vergangenen Jahres erreicht hatte. Der M-Dax der wichtigsten Nebenwerte sank um 0,5 Prozent auf 7596 Zähler, und der Tec-Dax sackte um 1,8 Prozent ab auf 776 Punkte. Auch diese Indizes hatten zwischenzeitlich neue Jahreshochs markiert.

„Die Reaktion auf die Zahlen der US-Banken zeigt, dass trotz vorhandener Liquidität und mangelnder Alternativen zur Aktienanlage mit extrem gestiegenen Erwartungen das Risiko von Enttäuschungen deutlich zugenommen hat“, sagte Robert Halver, Marktstratege der Baader Bank. Deutsche Bankentitel gerieten unter Druck. Die Aktien der Deutschen Bank drehten nach deutlichen Gewinnen ins Minus, fingen sich später aber wieder. Ein Händler betonte allerdings: „Das ist jetzt kein großer Rückschlag, es ist nur ein Schritt zurück in die Realität.“ Am Abend lag die Aktie bei plus 0,7 Prozent. Commerzbank-Aktien verloren zuletzt 0,6 Prozent. Die Bank hat die auf Vermögensverwaltung und Treuhandgeschäfte spezialisierten Sparten von Kleinwort Benson in Großbritannien für 225 Millionen Pfund (rund 241 Mio Euro) an RHJ International verkauft.

Versorgertitel konnten sich von ihrer Schwäche am Vortag nicht erholen. RWE-Aktien verloren mit minus zwei Prozent besonders deutlich. Umwelt- und Wirtschaftsexperten von Union und Liberalen haben sich nach FDP-Angaben zwar grundsätzlich auf längere Laufzeiten für sichere Atomkraftwerke verständigt. Konkrete Angaben wie Jahreszahlen oder Ausgleichszahlungen der Atomkonzerne sollen im Koalitionsvertrag aber nicht genannt werden.

Nach gemischten Zahlen legten Südzucker-Aktien um 2,1 Prozent zu. Gerresheimer stiegen nach dem Bericht zum dritten Quartal um 0,6 Prozent, nachdem sie zeitweise zu den schwächsten M-Dax-Titeln gezählt hatten.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 3,06 (Vortag: 2,99) Prozent. Der Rex sank unterdessen um 0,07 Prozent auf 122,72 Punkte. Der Bund Future sank um 0,50 Prozent auf 121,39 Punkte. Der Referenzkurs des Euro legte weiter zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4864 (Mittwoch: 1,4881) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6728 (0,6720) Euro. Tsp

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