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So war der Tag: Obama enttäuscht die Börse

Die amerikanischen Börsen haben mit kräftigen Kursverlusten auf die Antrittsrede des neuen Präsidenten Barack Obama reagiert.

Nach dem Amtsantritt von Barack Obama ist der Dow-Jones-Index der wichtigsten Aktien um vier Prozent auf 7948 Punkte gefallen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq brach sogar um 5,8 Prozent auf 1440 Punkte ein.

Börsianer zeigten sich enttäuscht, dass Obama in seiner Antrittsrede keine weiteren Einzelheiten im Kampf gegen die Wirtschaftskrise genannt hatte. Hinzu kam die anhaltende Unsicherheit über die Zukunft der Banken. Papiere der größten US-Bank, der Bank of America, verloren am Dienstag 29 Prozent und kosteten nur noch 5,10 Dollar.

Zuvor hatte auch in Deutschland der Leitindex Dax erneut nachgegeben – bis zum Abend verlor er 1,8 Prozent auf 4239 Zähler. Für den M-Dax der mittelgroßen Werte ging es um 1,7 Prozent auf 4913 Punkte nach unten. Auch der Technologiewerte-Index Tec-Dax verlor wieder – er fiel um 0,8 Prozent auf 464 Zähler.

Bank-Aktien gehörten auch hier zu den großen Verlierern. Händlern zufolge lasteten auf den Titeln die Sorge der Investoren, dass Banken erneut Staatshilfen benötigen könnten. In Frankfurt am Main fielen Deutsche-Bank-Titel um 5,1 Prozent auf 16,98 Euro. Das Geldhaus erklärte, es wolle zu Gerüchten um eine Kapitalerhöhung keine Stellung nehmen, verwies aber auf eine Ziel-Kernkapitalquote von zehn Prozent, die Ende des vierten Quartals erreicht worden sei. Auch Commerzbank-Aktien verloren erneut, sie gaben um 6,4 Prozent auf 2,90 Euro nach.

Größter Verlierer im Dax aber war allerdings der Münchner Chiphersteller Infineon mit einem Minus von rund elf Prozent. Die Aktie kostete nur noch 0,72 Euro.

Gefragt waren hingegen die Titel der Deutschen Telekom, die um 1,7 Prozent auf 10,40 Euro stiegen. Börsianer wiesen darauf hin, dass dabei die Aussagen zu T-Mobile halfen. Positiv komme vor allem an, dass der Telefon anbieter für sein Geschäft keinen Abschwung prognostiziere und an den Investitionsplänen für den US-Markt festhalte. Auch die Titel des Versorgers RWE hielten sich leicht im Plus.

Gesprächsstoff am Markt bot die geplante Zusammenarbeit von Chrysler und Fiat. Daimler hält noch knapp 20 Prozent an seinem einstigen US-Sorgenkind: Der Kurs der Daimler-Aktie sank um knappe 2,1 Prozent auf 22,80 Euro.

Am Rentenmarkt stieg der Rex um 0,16 Prozent auf 122,388 Punkte. Der Bund Future verlor 0,10 Prozent auf 125,01 Zähler. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main setzte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,2930 (Montag: 1,3182) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7734 (0,7586) Euro. Tsp

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