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So war der Tag: Ruhiger Handel, schlapper Dax

Der deutsche Aktienindex Dax hat schon bewegtere Tage erlebt. Wegen der Feiertage in den USA und in Großbritannien war der Handel extrem ruhig.

Der deutsche Aktienindex Dax hat schon bewegtere Tage erlebt. Wegen der Feiertage in den USA und in Großbritannien war der Handel extrem ruhig. „Das Handelsvolumen ist ein Witz“, sagte ein Börsianer. Nach einem freundlichen Auftakt fiel der Leitindex Dax ins Minus, fing sich aber wieder und notierte zum Börsenschluss fast unverändert bei 4918 Punkten. Der M-Dax sank um 0,4 Prozent auf 5785 Punkte. Gestützt auf Kursgewinne bei den Solaraktien hielt sich der Tec-Dax mit plus 0,4 Prozent auf 626 Zählern im Plus.

Neben der Enttäuschung einiger Anleger über den nur geringen Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex’ machten Händler einen Atomtest Nordkoreas für die Kursverluste verantwortlich. Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade verwies außerdem auf die Unsicherheit über mögliche Verkäufe an den internationalen Börsen nach den angelsächsischen Feiertagen. Getreu dem Motto „Sell in May and go away“ könne es an den Börsen in den kommenden Tagen zu größeren Gewinnmitnahmen kommen.

Zu den Verlierern im Dax gehörten am Montag die Papiere der Deutschen Bank. Zum Handelsschluss notierten sie 0,9 Prozent im Minus. Das Institut beauftragte wegen möglicher Verstöße gegen interne oder rechtliche Regeln eine Anwaltskanzlei mit einer unabhängigen Untersuchung. Betroffen sei die Abteilung Konzernsicherheit. Ein Händler sagte, auch wenn eine Bespitzelung der Bank-Mitarbeiter in der Öffentlichkeit für einen ähnlichen Skandal sorgen dürfte wie bei Telekom und Bahn, sei dies für den Aktienkurs eher unwichtig. Unter Druck standen auch die Papiere von K+S, die unter Gewinnmitnahmen litten: minus 2,4 Prozent.

Im M-Dax stürzten die Titel von Arcandor um fast 20 Prozent ab. Die Bundesregierung entscheidet der „Financial Times“ zufolge voraussichtlich erst im Juni über Staatshilfen für den Handels- und Tourismuskonzern. Unterdessen sagte Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick der „Bild“-Zeitung: „Ohne Bürgschaft droht uns die Pleite.“ Aktien von Borussia Dortmund brachen am Montag um mehr als 17 Prozent ein. Der BVB war am Wochenende auf der Zielgerade ins europäische Geschäft gestolpert und hatte die Qualifikation zur „Europa League“ verpasst.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,26 (Freitag: 3,17 Prozent) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 1,09 Prozent auf 121,22 Punkte. Der Bund Future verlor 0,48 Prozent auf 119,67 Punkte. Der Euro stieg weiter. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4010 (Freitag: 1,3972) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7138 (0,7157) Euro. Tsp

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