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So war der Tag: Wetten auf Autowerte

Die Ankündigung milliardenschwerer Hilfen für die US-Autokonzerne hat am Freitag die Stimmung an den Börsen zeitweise deutlich verbessert. Am Nachmittag kletterten die Kurse zunächst, nachdem sie am großen Verfallstag an den Terminbörsen nachgegeben hatten.

Die Ankündigung milliardenschwerer Hilfen für die US-Autokonzerne hat am Freitag die Stimmung an den Börsen zeitweise deutlich verbessert. Am Nachmittag kletterten die Kurse zunächst, nachdem sie am großen Verfallstag an den Terminbörsen nachgegeben hatten. Am Abend jedoch gab der Dax wieder kräftig nach. Er schloss mit einem Minus von 1,3 Prozent bei 4696 Punkte und damit nur leicht über dem Vorwochenschluss (4663 Zähler).

Gesprächsthema Nummer eins blieb die Zukunft der Autobranche. Zum einen belastete Händlern zufolge die Sorge, dass mit Toyota nun auch der Branchenführer in den Strudel der Krise geraten könnte. Zum anderen stützte aber die Ankündigung der US-Regierung, den strauchelnden US-Autokonzernen mit 17,4 Milliarden Dollar zu helfen. „Die Hilfe für die US-Autobauer ist kein Anlass, in Euphorie auszubrechen“, warnte ein Händler. „Das ist alles nur kurzfristig.“ In Tokio verdichteten sich derweil die Spekulationen, Toyota könnte am Montag erstmals einen operativen Jahresverlust ankündigen. Der Konzern hat zur Pressekonferenz geladen.

Händler erklärten, das Geschäft werde ansonsten vom „Hexensabbat“ – wie Börsianer den dreifachen Verfall an den Terminbörsen nennen – geprägt. Die Autowerte tendierten uneinheitlich. Während Papiere des Daimler-Konzerns, der noch eine Beteiligung an Chrysler hat, 1,4 Prozent zulegten, fielen Titel von BMW um 1,3 Prozent und von VW um 7,8 Prozent. Zudem standen die Aktien von Continental im Fokus. Spekulationen, die EU könnte ihre eigentlich noch im Tagesverlauf erwartete Entscheidung zur Übernahme des Autozulieferers durch den Konkurrenten Schaeffler verschieben, drückten Conti-Papiere um acht Prozent. Am Freitag wurden diese zudem das letzte Mal im Dax gehandelt. Ab Montag sind sie – ebenso wie die Titel von Hypo Real Estate – im M-Dax gelistet. Die Aktien des Immobilienfinanzierers stiegen um 6,8 Prozent.

Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) senkte ihre Bonitätsnoten für die Deutsche Bank und zehn weitere Institute in Europa und den USA. Die Rating-Hüter begründeten ihr Vorgehen mit den gestiegenen Risiken für die Finanzbranche in Folge des Wirtschaftsabschwungs. Besonders unter Druck sieht die Agentur Banken mit einem starken Kapitalmarktgeschäft wie die Deutsche Bank.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,93 Prozent (Vortag: 2,98) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,14 Prozent auf 122,33 Punkte. Der Bund Future verlor 0,12 Prozent auf 124,46 Zähler. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3940 (1,4616) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7174 (0,6842) Euro. Tsp

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